Landeshauptmann Stelzer präsentierte gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Achleitner und Professor Cocca den Oberösterreich-Plan. (v.l.)

Das Land Oberösterreich investiert in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 1,2 Milliarden Euro. „Das ist ein historischer Kraftakt, der wichtig und notwendig ist. Hier geht es um mehr als um die Stärkung der wirtschaftlichen Abwehrkräfte gegen das Corona-Virus. Es handelt sich um ein Versprechen, dass wir um jeden Arbeitsplatz und um jeden Betrieb im Bundesland kämpfen werden“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner sprach von einem „herausinvestierten“ aus der Krise: „Wir wollen stärker aus der Krise kommen als andere Regionen in Europa.“

Laut Universitätsprofessor Teodoro Cocca soll das 1,2 Milliarden-Paket ein Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Euro auslösen. Langfristig betrachtet soll der wirtschaftliche Gesamteffekt circa vier Milliarden Euro betragen. „Dieses Paket ist nur möglich geworden, weil Oberösterreich in den vergangenen Jahren einen finanziellen Polster aufbauen konnte“, betonte Cocca.

In welche Bereiche das Geld fließt

449 Millionen Euro für Infrastruktur:
Hierbei geht es um den Ausbau der Verkehrswege als zentrale Voraussetzung für Betriebsansiedelungen und das Absichern von Arbeitsplätzen. Die Maßnahmen werden sowohl im urbanen, als auch im ländlichen Raum gesetzt.

401 Millionen Euro für Gesundheitsvorsorge:
Corona zeigt auf, wie wichtig eine gut funktionierende Gesundheitsversorgung ist. Um diese für die Zukunft zu sichern, wird massiv in die Generalsanierung von Spitälern investiert.

130 Millionen Euro für Arbeit und Beschäftigung:
Qualifizierung und Weiterbildung werden als das wirksamste Mittel gesehen, um Menschen in Beschäftigung zu halten oder ihnen den Einstieg bzw. Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Es wird in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen wie Bildungskarenz plus oder Arbeitsstiftungen investiert, um die Menschen für jene Jobs zu qualifizieren, in denen Fachkräfte nach wie vor dringend gesucht werden. Zudem werden Schwerpunkte in Forschung, Entwicklung und Digitalisierung gesetzt, um den Standort zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern sowie die Schaffung neuer, zukunftsfähiger Jobs zu ermöglichen.

85 Millionen Euro für Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung:
Nach dem ersten Ausbauprogramm von 419 zusätzlichen Wohnplätzen bis 2021 schafft das Land Oberösterreich weitere 100 Wohnplätze pro Jahr für Menschen mit Beeinträchtigung bis Ende 2025.

50 Millionen Euro für Nachhaltigkeit beim Wohnbau:
Mit diesem Geld wird eine Nachhaltigkeits-Offensive im Wohnbau gestartet. Der Fokus wird auf Projekte gelegt, die energetisch nachhaltig sind, die aber aufgrund höherer Kosten bisher aufgeschoben oder nicht verwirklicht wurden.

45 Millionen Euro für Bildung:
Hier liegen die Schwerpunkte auf Investitionen in Pflichtschulen sowie dem Fokus auf dem Ausbau der Digitalisierung, dem Ausbau der Kinderbetreuung für unter 3-jährige sowie einer Erhöhung des Bildungskontos.

20 Millionen Euro für Klimaschutz:
Oberösterreich soll zum Vorreiter bei der Energiewende werden. Mit diesem Geld soll der Einsatz erneuerbarer Energien weiter vorangetrieben werden.

15 Millionen Euro für Landwirtschaft:
Corona hat allen unmissverständlich vor Augen geführt, wie wichtig eine starke Landwirtschaft sowie die regionale Versorgung mit Lebensmittel sind. Durch die Ausfinanzierung der Investitionsförderung sollen die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe gestärkt werden. Ein besonderer Fokus soll dabei auf tierfreundliche Stallbauten und Luftreinhaltung gelegt werden.

13 Millionen Euro für Kulturbereich:
Hier fließen die Investitionen unter anderem in regionale Kulturinitiativen sowie bauliche Maßnahmen.

10 Millionen Euro für Sportinfrastruktur:
Damit soll der Bau von Sportstätten in allen Regionen des Bundeslandes vorangetrieben
werden.

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  • Foto: Peter Christian Mayr
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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