27.966 Euro

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Kaum ein Bericht im Agrarbereich hat jedes Jahr mehr Aufreger-Potenzial als der „Grüne Bericht“, vor allem was die Entwicklung der bäuerlichen Einkommen betrifft. Tausende Zahlen finden sich darin, die meisten in Tabellen und Statistiken gegossen, und diese bestätigen, was sich im vergangenen Jahr früh abgezeichnet hat: Ernteverluste quer Beet am Acker, im Obst- und Weinbau durch Wetterextreme; erneut Spitzenwerte beim Schadholzanfall durch den Borkenkäfer; Absatz- und Preisschwankungen in der Nutztierhaltung, oft durch globale Markteinflüsse. All das spiegelt sich stets umgehend im Einkommen der Landwirte wider. Und das selbst bei Top-Erntemengen selten positiv.
Fest steht: Auch 2019 war für die Bauern wieder ein schwieriges Jahr. Schweinebauern durften sich vorübergehend über gute Preise freuen, den Getreide-, Obst- und Weinbauern oder Grünland- und Waldbauern (darunter viele Bergbauern) hat es oft hohe Verluste beschert. Als durchschnittliches Betriebseinkommen blieben unter dem Strich: 27.966 Euro. Um 0,2 % weniger als noch 2018 und nahezu unverändert seit mehreren Jahren.
Laut Unabhängigem Bauernverband komme das „rein rechnerisch“ einem Monatsgehalt von 916 Euro gleich, mit 13./14. nur 785 Euro. Weniger als eine übliche Bauernpension. Stimmt, es sollte vielen Menschen zu denken geben, wie schlecht es hierzulande den meisten Landwirten finanziell geht.
Die Rechnung geht sich für die Mehrzahl kaum noch aus. Noch zählt Österreich knapp 162.000 Bauernhöfe, zwei von drei im Nebenerwerb. Rein als Vollerwerbsbauern hätten viele längst zusperren müssen.
 bernhard.weber@bauernzeitung.at
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