Um den Umstieg auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern und auf Fernwärmeanschlüsse aus erneuerbaren Quellen zu erleichtern, setzt das Land Niederösterreich mit der Förderschiene „Raus aus Öl“ einen wichtigen klimapolitischen Impuls im Jahr 2022.
Niederösterreich ist Spitzenreiter beim Ölkesseltausch
Dazu LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Niederösterreich hat die Kohlendioxid-Emissionen seit dem Jahr 2005 um 19 Prozent reduziert. Gleichzeitig ist die Wirtschaft um fast 60 Prozent gewachsen.“ Damit sei Niederösterreich im internationalen Vergleich Vorreiter bei den Klimazielen, so Pernkopf: „Seit 2015 können wir unseren Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken. Mittlerweile werden etwa 40 Prozent aller Haushalte mit Wärme aus Biomasse versorgt.“ Um die Kohlendioxid-Emissionen weiter zu senken, hat Niederösterreich 2019 als erstes Bundesland den Einbau von Ölkesseln in Neubauten verboten. Mit bis zu 10.500 Euro bezuschusst die öffentliche Hand den Austausch bestehender Ölkessel.
170 Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran und haben Öl als Heizmittel komplett aus ihren Gemeindegebäuden verbannt. „Die Experten der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich haben bereits 250.000 Energieberatungen durchgeführt.“ Das habe Investitionen von 500 Millionen Euro ausgelöst, rechnet Pernkopf vor.
Die Wirtschaftskammer NÖ bietet gemeinsam mit dem Land ökologische Betriebsberatungen an. Experten begleiten Unternehmen von der Idee bis zum fertigen Projekt. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, sagte WK NÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Zuletzt wurden mit 230 umgesetzten Projekten in einem Jahr rund 50.000 Megawattstunden Energie bei Strom und Wärme und 10.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.“ Daher der Aufruf von Vize-Landesinnungsmeister der Heizungsinstallateure, Manfred Denk: „Wir suchen Lehrlinge, die bei uns einen ‚Green Job‘ erlernen und diesen auch ausüben können.“ In seiner Branche könne man sehr gut verdienen und ein Leben lang für den Klimaschutz arbeiten.“
Investitionen für den Umstieg werden ab dem 1. Jänner 2019 anerkannt. Die neue Förderperiode läuft bis 31. Dezember 2022. Gefördert werden Biomasseheizungen, elektrische Wärmepumpensysteme und der Anschluss an ein Fernwärmenetz, welches mindestens zu 80 Prozent mit Biomasse betrieben wird.
Weitere Informationen unter: noe-wohnbau.at/heizkesseltausch
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- Holzpellets aus nachwachsenden Rohstoffen: pixelio.de / Thorben Wengert