„Der Zuckermarkt hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Aufwärtstrend erfahren. Daher wird 2024 auch im Burgenland die Anbaufläche von Zuckerrüben weiter steigen. Das Interesse am Rübenanbau ist wieder da“, berichtete der Präsident der Burgenländischen Rübenbauern, Markus Fröch, bei der 61. Rübenbauernbund-Vollversammlung Mitte Jänner in Klingenbach. Auf dieser tauschten sich auch Werner Zuser von der Agrana, Präsident Ernst Karpfinger vom Österreichischen Rübenbauernbund und der Präsident der LK Burgenland und Bauernbund-Obmann Nikolaus Berlakovich zu den aktuellen Herausforderungen im Rübenanbau aus.
2023 bereitete lediglich die nasse Witterung bei der Ernte den Rübenproduzenten regional große Probleme. „Für 2024 gehen wir von einer weiteren Ausweitung der Anbauflächen aus. Die Ernte 2023 kann durchaus als zufriedenstellend bezeichnet werden. Mit knapp 700 Dezitonnen pro Hektar wurde der drittbeste Rübenertrag pro Hektar seit dem Jahr 2000 eingefahren“, berichtete Fröch bei der Veranstaltung.
Von der Gesellschaft und letztlich von der (Agrar-)Politik forderte Fröch auch ein Bekenntnis zu modernem Pflanzenschutz und neuen Züchtungsmethoden ein: „Wir benötigen stabile Rahmenbedingungen, damit wir Bauern weiterhin diese regionstypische Pflanze anbauen können und sich deren Bewirtschaftung lohnt. Ist das nicht der Fall, wird der Zucker künftig aus dem Ausland importiert.“ Dies führe zu einem Verfall der Kulturlandschaft und sei nicht im Sinne des Klimaschutzes.“ Fröch warnte auch vor kolportierten Zuckerimporten von bis zu 700.000 Tonnen aus der Ukraine. Früher hat die Ukraine gerade einmal etwa 20.000 Tonnen Zucker pro Jahr in die EU exportiert. Um aber die ukrainische Landwirtschaft nach dem Angriffskrieg der Russen zu unterstützen, hat Brüssel die Zölle auf einige Agrarerzeugnisse im Juni 2022 bis vorerst Juni 2024 aufgehoben, was in der Folge auf die Produktpreise gedrückt hat.
- Bildquellen -
- Rüben Bgld: LK Burgenland