Zehn Jahre für einen Abend

Christbaumbauern müssen langfristig planen. Acht bis zehn Jahre dauert es, bis aus dem Pflänzchen ein Christbaum wird. Der Wintereinbruch hat den Bauern zu schaffen gemacht. „Besser früh als spät einen Baum kaufen“, empfiehlt Klaus Gschwendtner, der neue Obmann der OÖ Christbaumbauern.

Christbäume beschäftigen Klaus Gschwendtner seit seiner Kindheit. Aber nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr, denn seine Familie ist eine von 140 „OÖ Christbaumbauern“. „Mein Großvater und Vater haben 1981 mit dem Setzen von Bäumen für das Weihnachtsfest begonnen. Das war immer Teil meines Lebens“, sagt Gschwendtner. Und jetzt umso mehr: Der 32-Jährige aus Strohheim kann seine Leidenschaft künftig auch an der Spitze des Vereins der „OÖ Christbaumbauern“ ausleben. Er wird mit Ende der Verkaufssaison das Zepter vom langjährigen Obmann Ignaz Hofer aus St. Agatha übernehmen.

Verkaufsstart ist am 8. und 9. Dezember

Klaus Gschwendtner hat sich mit seinem Betrieb ganz auf die Christbaumproduktion spezialisiert. Auf 25 Hektar wachsen seine Bäume heran; der oberösterreichische Durchschnitt liegt bei drei bis fünf Hektar. „Die meisten unserer Christbaumbauern machen das als Zuerwerb und nicht als Hauptbetriebszweig“, sagt Gschwendtner. Bei ihm zuhause sind die Bodenvoraussetzungen für die Christbaumproduktion aber geradezu optimal. Karg und eher säuerlich will es die Nordmanntanne haben; jener Baum, der in Oberösterreich 80 bis 90 Prozent der verkauften Christbäume ausmacht.

Christbaumbauern müssen langfristig planen und brauchen Geduld. Acht bis zehn Jahre dauert es bis zur „Ernte“. Dann misst der Baum etwa 2,50 Meter und ist bereit für seine Bestimmung nämlich dem Heiligen Abend Glanz zu verleihen und Kinder­augen zum Leuchten zu bringen.

400.000 solcher Bäume werden in den nächsten Tagen und Wochen in ganz Oberösterreich verkauft. Verkaufsstart ist bei den meisten Bauern bzw. Verkaufsständen der 8. oder
9. Dezember. Auf der Website www.christbaumbauern-ooe.at findet man den nächstgelegenen Verkaufsstandort.

Bäume werden etwas teurer, dafür meistens „kürzer“

Es gibt genügend Bäume, allerdings empfiehlt Gschwendtner: „Schnell sein lohnt sich. Dann kann man sich seinen Wunschbaum noch aussuchen.“ Der aktuelle Wintereinbruch hat nämlich einigen Christbaumbauern zu schaffen gemacht. „Für jene, die die Bäume noch nicht geschnitten haben, ist vor allem die Bringung eine Herausforderung“, erläutert Gschwendtner. Aber auch die schon lagernden Bäume müssen erst wieder vom Schnee befreit und die Plätze bei den Verkaufsständen freigeräumt werden.

Der Trend geht zu eher kleineren Bäumen. Durchschnittlich werden von den Kunden 25 bis 50 Zentimeter „eingespart“. Für den ländlichen Raum heißt das dann 2 bis 2,50 Meter hohe Christbäume, im städtischen Bereich sind die verkauften Bäume 1,75 bis 2 Meter hoch. „Die Menschen sparen auch bei den Christbäumen das merken wir“, sagt Gschwendtner. Heuer wird der Laufmeter etwa ein bis drei Euro mehr kosten. Eine Nordmanntanne wird dann auf 21 bis 27 Euro pro Laufmeter kommen.

Dass sich die Kunden darüber „aufregen“, erlebt Klaus Gschwendtner eigentlich nie. Im persönlichen Gespräch kann er viel über die heimische Produktion erzählen. Und genau
diese Gespräche sind es auch, was der junge Christbaumbauer und neue Obmann an seinem Job so gern hat. „Das ist schon ein Glücksgefühl“, sagt er. Und arbeitet ab sofort bis zum 24. Dezember sieben Tage die Woche von früh bis spät.

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  • 20231205 070834: Gschwendtner
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AUTORAnni Pichler
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