Pilze als Ursache für das Ulmen- und Eschentriebsterben, indisches Springkraut und persischer Bärenklau, all diese invasiven Arten haben wesentliche Auswirkungen auf das Ökosystem Wald. Experten haben nun eine Liste von 198 gebietsfremden Arten (115 Pflanzen, 45 Insekten und 38 Pilze) zusammengestellt, deren Populationen in südosteuropäischen Waldökosystemen gemeldet wurden. Für 114 Arten fanden die Wissenschafter Berichte über Auswirkungen, elf dieser Arten verursachten das lokale Aussterben einer einheimischen Art und 35 führten zu einem Populationsrückgang. “Pilze hatten die deutlich stärksten Auswirkungen, meist durch ihre Konkurrenzwirkung und ihren Parasitismus”, erklärt Biodiversitätsexpertin Katharina Lapin vom Bundesforschungszentrum für Wald.
Experten aus dem mittel- und südosteuropäischen Raum haben Pilz-, Pflanzen- und Insektenarten nach der EICAT-Bewertung eingestuft und den Einfluss auf die bedrohten Auwälder des Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau festgelegt. Der IUCN-EICAT-Standard (Environmental Impact Classification of Alien Taxa), der sich mit den Umweltauswirkungen von invasiven Arten befasst, hat eine ähnliche Funktion wie die IUCN-Rote-Liste, wo bedrohte Arten klassifiziert werden. “Die Priorisierung gebietsfremder Arten nach dem Ausmaß ihrer Umweltauswirkungen wird für das Management von Schutzgebieten immer wichtiger”, sind sich die Wissenschafter einig. Die Ergebnisse der Studie wurden im Open-Access-Journal “NeoBiota” veröffentlicht.
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