Die Wintergerstenernte 2020 hat in nahezu allen österreichischen Anbauregionen die anfangs gedämpften Erwartungen deutlich übertroffen. Dabei zeigte sich abermals das enorme Ertragspotenzial der mehrzeiligen Sorten. Es gibt noch immer etliche Praktiker, welche die mehrzeiligen Sorten viel zu dicht säen. In den meisten Anbauregionen reichen 260 bis 280 Körner/m² zur Realisierung von höchsten Ertragsleistungen vollkommen aus. Überzogene Bestandesdichten führen in den meisten Fällen zu Lagerungsproblemen und Mindererträgen.
Die Hauptsorte ist nach wie vor die ertragsstabile und sehr standfeste KWS Tonic.
Neuzüchtung Journey
Neu im Programm ist die geringfügig längere, aber trotzdem sehr standfeste Neuzüchtung Journey. Sie ist derzeit die offiziell ertragreichste Wintergerstensorte Österreichs und darüber hinaus auch etwas widerstandsfähiger gegenüber Ramulariainfektionen. Nach dem Wegfall des Wirkstoffes Chlorthalonil natürlich ein starkes Argument bei der Sortenwahl. Für exzellente Ertragsleistungen mit hohen Hektoliterwerten steht auch die sehr früh ährenschiebende Eigenzüchtung Finola. Die etwas längere postflorale Periode sorgt, wie früher bei Semper, für eine längere Einkörnungsphase und bei gesundem Blattapparat für höhere Erträge. Aufgrund des Entwicklungsvorsprungs im Frühjahr benötigt Finola auch entsprechend zeitiger die 1. N-Gabe im Frühjahr.
Im zweizeiligen Sortiment hat sich die äußerst blattgesunde und großkörnige Zita am Markt in der Gruppe der Hauptsorten etabliert. Zita passt einfach in sämtlichen Anbauregionen, sowohl unter intensiveren Produktionsbedingungen als auch im Bio-Landbau. Im Braugerstensegment wird heuer erstmals die frühreife Eigenzüchtung Piroska in größerem Rahmen angeboten.
Weitere Informationen unter www.probstdorfer.at
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- Erfolgreich mit Journey: Probstdorfer