Vergangene Woche nahm „Green Care Österreich“-Geschäftsführerin Nicole Prop den „Rural Inspiration Award” in einer Online-Veranstaltung entgegen. Mit diesem Preis werden herausragende Projekte der Ländlichen Entwicklung prämiert. „Die Auszeichnung bestätigt uns, dass soziale Dienstleistungen in Kooperation mit Bauernhöfen und Sozialträgern einen möglichen Weg für die Zukunft aufzeigen“, freute sich Prop in ihrer Dankesrede.
Recht geben Green Care Österreich auch die Ergebnisse der eigens beauftragten WIFO-Studie. Darin wurden unter der Leitung des WIFO-Agrarexperten Franz Sinabell anhand betriebswirtschaftlicher Kennzahlen die regionalwirtschaftlichen Effekte von Green Care untersucht – und die „sind beachtlich“, erklärte der Studienautor bei der Online-Präsentation am Dienstag.
39 der insgesamt 58 Green Care zertifizierten Höfe in ganz Österreich wurden in der Studie analysiert. „Unsere Berechnungen zeigen, dass mit den getätigten Investitionen eine Wertschöpfung von 12,6 Mio. Euro verbunden ist“, so Sinabell. Der laufende Betrieb der 39 Höfe trage mit insgesamt 11,3 Mio. Euro zur regionalen Wertschöfpung bei. Das bedeute auch, dass davon 568 Arbeitsplätze in der Region profitieren, rechnete Sinabell vor.
Mehrwert für Gesellschaft
Zusätzlich sind bei acht der 39 Betriebe genau 106 Personen mit Behinderung sinnvoll beschäftigt. Insgesamt arbeiten auf den analysierten Betrieben 282 Personen. Dazu kommen rund 10.000 Kundenkontakte, die alleine in der Studie erhoben wurden. Eine Hochrechnung für alle Betriebe wurde zwar nicht angestellt, das Ergebnis der Erhebung zeige aber deutlich auf, wohin der Weg künftig gehe. „Soziale Dienstleistungen‚ ‚aus der Region für die Region‘ haben großes Potenzial und sind die Zukunft“, meinte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.
Sie sieht Programme wie Green Care auch als wichtige Säule in der GAP. Köstinger: „Unser Ziel muss sein, das Leben am Land und Arbeiten in der Landwirtschaft zu attraktiveren. Indem Bauernhöfe flexible Angebote der Kinder- und Altenbetreuung schaffen, erhöhen wir die Familienfreundlichkeit der Regionen, unterstützen die Erwerbstätigkeit von Frauen am Land und bremsen die Abwanderung.“ Auch Green Care-Obmann Robert Fitzthum unterstreicht das. Für ihn ermöglichen diese Höfe neben neuen Einkommensmöglichkeiten zur „Daseinsvorsorge“ mit sozialen Dienstleistungen auch eine „Dableibensvorsorge“.
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- (c) BMLRT Green Care WIFO Studie: BMLRT