Die Geschichte vom Leiden und der Auferstehung Christi erinnert auch ein wenig an die Gegenwart. So wie in der christlichen Lehre die Erlösung erwartet wird, hofft die Gesellschaft auf ein Ende der Pandemie – mit der Krise als „lange Fastenzeit“. Während Impfungen und die ersten Lockerungsschritte in Vorarlberg für viele ein Lichtblick sind, wird im Osten zur Osterruhe gemahnt.

Eingeschränkte Bräuche

Ein Corona-Ostern wie im Vorjahr soll es heuer zwar nicht werden, beliebte Bräuche können meist aber auch heuer nur unter Einschränkungen stattfinden. Das betrifft etwa das Ratschen. Gesetzlich unterliegt es, wie im Jänner das Sternsingen, der Regelung für „unaufschiebbare berufliche Zusammenkünfte“. Wer ratschen geht, muss sich aber an strenge Regeln wie die Maskenpflicht halten.

Etwas anders sieht es da mit dem Osterfeuer aus. Zwar sind Brauchtumsfeuer in den Regionen ohne Lockdown nicht per se verboten, allerdings dürfen auch dort keine größeren Veranstaltungen stattfinden. Für diejenigen, die nicht aufs Osterfeuer verzichten wollen, werden allgemein Feiern in sehr kleinem Rahmen empfohlen.
Die traditionelle Speisenweihe an Ostern darf in den Kirchen stattfinden. Daran ändert auch die „Osterruhe“ in den östlichen Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nichts. Die katholische und die evangelische Kirche haben Konzepte zum Mitfeiern der heiligen Tage ausgearbeitet.

Angebot massiv ausgebaut

Die Gottesdienste können mit dem Volk stattfinden, sofern die Corona-Maßnahmen eingehalten werden können. Zudem wird umfassend gestreamed. Neben den Online-Angeboten einzelner Pfarren werden evangelische wie katholische Gottesdienste auch via TV, etwa im ORF oder auf Servus TV, übertragen.

Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka sprach sich in diesem Zusammenhang zusätzlich für eine regional differenzierte Betrachtung der Situation aus, denn, so Chalupka, „auch in der Karwoche und zu Ostern soll sich niemand unter Druck gesetzt fühlen, einen Gottesdienst abzuhalten, insbesondere wenn die lokalen Entwicklungen und räumlichen Gegebenheiten nicht dafür sprechen“.

Für die katholische Kirche verweist die Bischofskonferenz ebenfalls auf die derzeit jeweils geltenden Bestimmungen. So wird im von der Osterruhe betroffenen Osten Österreichs etwa ein Willkommens-Dienst eingerichtet, der auf die Einhaltung der Mindestabstände achten soll. Allgemein gilt: Osternachtsfeiern sind erlaubt, bei Prozessionen muss der Abstand von zwei Metern eingehalten werden. Die FFP2-Maske ist auch im Freien verpflichtend, und es darf weiterhin nicht gesungen werden. Die Fußwaschung am Gründonnerstag entfällt, bei der Kreuzverehrung darf das Kreuz nicht berührt werden und Gottesdienste sollen möglichst kurz gehalten werden.

Die Kirchen wollen das Osterfest jedenfalls nutzen, um Zuspruch und Seelsorge zu bieten. So läuft seit Palmsonntag auf den offiziellen Webseiten der Kirchen ein ökumenischer Oster-Podcast über Hoffnung in der Corona-Krise. Darin sprechen in der Karwoche und an den Osterfeiertagen katholische und evangelische Kirchenvertreter etwa darüber, woran man in der gegenwärtigen Krise noch glauben kann.

  • www.katholisch.at
  • www.evang.at
  • www.oekumene.at

- Bildquellen -

  • Semana Santa: Victoria Schmidt
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AUTORred.V.S.
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