Laut Statistik Austria und AMA-Marketing trinken Frau und Herr Österreicher pro Jahr rund 77 Liter Milch, das zeigt ganz klar: Wir lieben Milch. Immerhin verwenden rund 26 Prozent der österreichischen Haushalte pro Woche mehr als zwei Liter Milch, 16 Prozent sogar mehr als fünf Liter pro Woche. Und wie eine erst kürzlich veröffentlichte global durchgeführte Studie aus London feststellte: Wer täglich ein Glas Milch trinkt, hat ein 14 Prozent geringeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Also ist unsere Milch nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund.

Rundum abgesichert

„Die kleinstrukturierten Milchviehbetriebe mit durchschnittlich 14,5 Kühen erstrecken sich über ganz Tirol. Sie übernehmen nicht nur als Lebensmittelproduzenten wichtige Aufgaben für das Land“, ist Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler überzeugt: „Unsere Bauern erhalten unseren Lebens- und Erholungsraum. Sie sorgen für die gepflegte und für Tirol typische Kulturlandschaft, die Touristen wie Einheimische gleichermaßen schätzen. Jeder Tiroler Hof sichert nicht nur die Existenz der jeweiligen Bauernfamilie, sondern mindestens drei weitere Arbeitsplätze in der Region. Deshalb ist die Tiroler Land- und Forstwirtschaft von enormer Bedeutung für Wirtschaft und Tourismus im ländlichen Raum.“

Doch nicht nur bei der Produktion gibt es die höchsten Standards, sondern auch, was das Thema Tierwohl betrifft: „Tierwohl und Tiergesundheit werden in Tirol strengstens kontrolliert. Darüber hinaus ist es in unserer kleinstrukturierten Berglandwirtschaft so, dass das Wohl unserer Tiere und das Wohlergehen des Bauern ganz eng aneinandergeknüpft ist. Das ist ein ganz wesentliches Unterscheidungsmerkmal zur Massentierhaltung im Ausland. Außerdem ist unsere heimische Milch zu 100 Prozent gentechnikfrei“, klärt Geisler auf und spricht sich abermals klar und deutlich gegen zusätzliche Handelsabkommen wie „Mercosur“ aus: „Billigste Massenware aus dem Ausland hat in unseren Lebensmittelregalen und in der Außer-Haus-Verpflegung nichts verloren. Hier haben unsere Konsumenten ein Recht auf eine transparente Kennzeichnung.“

Markt stellt hohe Ansprüche

Hinter der Milchproduktion im Grünland steckt jede Menge Arbeit. „Es ist nicht immer eine heile Welt, die wir am Hof vorfinden. Wenn man mit Tieren arbeitet und lebt, dann ist nicht immer alles kalkulierbar. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Milchwirtschaft die landwirtschaftliche Königsdisziplin im Grünland ist. Man muss sich mit Grünlandbewirtschaftung und Pflanzenbau, Tierzucht und -gesundheit, Düngung, Technik-  sowie Qualitäts- und Produktionsstandards in der Milchwirtschaft auskennen und so nebenbei sollte man noch ein Gespür für Nischen und die Anforderungen des Marktes haben. Darüber hinaus braucht es viel Geschick im Umgang mit dem erwirtschafteten Geld, um genau zu kalkulieren, inwiefern sich Investitionen tatsächlich rentieren und ab wann sie sich amortisieren“, gibt Josef Geisler Einblicke.

Er erklärt: „Damit unsere heimischen Produktionsbetriebe in der Krise abgesichert sind, müssen die Rahmenbedingungen für diese lebensnotwendigen Produktionssparten auch in krisenfreien Zeiten passen.“ Gerade was die Ausgestaltung des zukünftigen EU-Finanzrahmens für die heimische Landwirtschaft angeht, appelliert Geisler an eine Politik mit Hausverstand und Bodenhaftung: „Weitere Einsparungen oder zusätzliche Auflagen wären für unsere klein-strukturierte heimische Berglandwirtschaft unerträglich.“

So, wie Tirol ist, schützt es uns

„In Tirol hat man das Glück, aus einer breiten Vielfalt heimischer Qualitätsprodukte auswählen zu können. Dies verdanken wir den vielen kleinstrukturierten Milchviehbetrieben, die sich über ganz Tirol verteilen. Doch die Betriebe schenken uns nicht nur qualitativ hochwertige Milch, sondern bewirtschaften auch die steilen Hänge und schützen so die Siedlungsgebiete vor gefährlichen Naturereignissen wie Lawinenabgängen oder Vermurungen“, zeigt LHStv. Josef Geisler die Zusammenhänge auf. „Für mich ist der Schulterschluss der bäuerlichen Produzenten mit den Konsumenten wichtig, denn die Verwendung von regionalen Lebensmitteln ist Garant für unsere gepflegte Kulturlandschaft. Damit unser Land so ausschaut, wie es ist, brauchen wir unsere Milchkühe auf den Heimweiden und auf den Almen“, schließt der Tiroler Bauernbundobmann und bedankt sich bei den Bäuerinnen und Bauern für ihren unermüdlichen Einsatz.

- Bildquellen -

  • LandTirolGeislerAlm 145: Land Tirol
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AUTORred. HP
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