Weinbau im Land wird längst Respekt gezollt

In Oberösterreichs Weingärten hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Auch die Winzer haben sich etabliert und sind zu einer feinen Szene zusammengewachsen.

In Oberösterreichs Weingärten hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Auch die Winzer haben sich etabliert und sind zu einer feinen Szene zusammengewachsen.

Vor 20 Jahren waren es noch ver­einzelte Pioniere, die auf Weinbau in Oberösterreich setzten. Heute ist dieser zwar immer noch eine kleine Nische innerhalb der Landwirtschaft – aber eine, die sich dynamisch entwickelt, und der noch dazu eine große Zukunft vorausgesagt wird. Als Winzer könne man hierzulande schließlich vom Klimawandel profitieren.

Heimische Weingärten umfassen 80 Hektar Rebfläche

Aktuell umfassen Oberösterreichs Weingärten etwa eine Fläche von 80 Hektar. Für weitere 20 Hektar wurden bereits Pflanzrechte beim Land OÖ beantragt, die schon in den nächsten Jahren weitere Reben beheimaten werden. Laut OÖ. Weinkataster sind es aktuell 72 Betriebe, die Weinreben gepflanzt haben. Der Großteil davon bewirtschaftet Klein- und Kleinstflächen. Für gut 20 Betriebe hat sich der Weinbau zwischenzeitlich aber zu einem wirtschaftlich bedeutenden Standbein entwickelt. Durch Direktvermarktung und Buschenschankbetrieb lasse sich auch bei kleinen Flächen eine hohe Wertschöpfung erzielen, betont Karl Dietachmair, Direktor der Landwirtschaftskammer OÖ.
Aus Pionieren sind längst Profis geworden, die auch mit namhaften Erfolgen bei Prämierungen aufwarten können – etwa beim jährlichen „Salon österreichischer Wein“, quasi der Staatsmeisterschaft der Branche. Leo Gmeiner, seit dem Vorjahr Präsident des Weinbauverbandes OÖ, konnte sich dort heuer schon zum dritten Mal im Spitzenfeld behaupten.
Mehr als 70 verschiedene Rebsorten sind derzeit in oberösterreichs Weingärten ausgepflanzt. Spitzenreiter ist mit zwölf Hektar der Grüne Veltliner. Die heimischen Winzer sind aber auch experimentierfreudig und für Neuzüchtungen zu haben, vor allem „Piwi“-Sorten, also pilzwiderstandsfähige Sorten. „Diese müssen sich zwar erst noch am Markt etablieren, aber Oberösterreich hat dabei schon einen Fuß in der Tür“, betont Karl Ferdinand Velechovsky, Vizepräsident des Weinbauverbandes OÖ.
Geregelt wird die Anpflanzung von Weinreben im Land durch das OÖ Weinbaugesetz. Neupflanzungen mit mehr als 1000 Quadratmeter sind – mit wenigen Ausnahmen – melde- und bewilligungspflichtig. 15 Hektar Weinreben können hierzulande pro Jahr neu gepflanzt werden, besagt das Gesetz, das in eine EU-weite Regelung eingebettet ist.

Leo Gmeiner: „Der Sommer hat uns hochreife, gesunde Trauben geschenkt. Die Lese wurde zur Nervenprobe, aber einem Top-Jahrgang steht nichts im Wege.“

Vorfreude auf komplexen und vielschichtigen Jahrgang 2022

Das Weinjahr 2022 hat in Oberösterreich sehr vielversprechend begonnen und sich auch bis kurz vor Lesebeginn recht positiv entwickelt. Die nasse, kalte zweite Septemberhälfte forderte die heimischen Winzer intensiv. „Diese Wetterphase hat uns Winzer auf eine Nervenprobe gestellt“, so Gmeiner. Mit Geduld und Geschick sei es dennoch gelungen, die Trauben gut in den Keller zu bringen, die Konsumenten dürfen sich auf einen „ausgewogenen und finessenreichen“ Jahrgang 2022 im Weinglas freuen.
In der Landwirtschaftskammer OÖ ist das Ressort Weinbau mit Beginn dieser Woche Klaus Stumvoll überantwortet worden. Er gilt als Kenner der österreichischen Weinszene und wird sich neben der Beratung von Neueinsteigern auch der Entwicklung eines gemeinsamen Marktauftrittes der heimischen Winzer widmen.

Karl Ferdinand Velechovsky: „Oberösterreich steht für fruchtige Weißweine. Viele Winzer hier setzen auch auf die neuen, pilzwiderstandsfähigen Sorten.“

- Bildquellen -

  • Wein In OÖ: lk oö
- Werbung -
AUTORGabi Cacha
Vorheriger ArtikelAgrar-Preisindizes fallen von Höchstniveau
Nächster ArtikelMit 232,5 Mio. Euro „Breitbandturbo zünden“