Was Schweinehalter über die Afrikanische Schweinepest wissen müssen

Vor kurzem ist ein neues Handbuch erschienen, das schweinehaltenden Betrieben als Leitfaden für die Umsetzung der Schweinegesundheitsverordnung dient. Diese Broschüre beschreibt die Anforderungen an verschiedene Betriebsformen in der Schweinehaltung und gibt Tipps zur praktischen Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen am Betrieb. Auch auf weitere Empfehlungen, die über die Mindestmaßnahmen hinaus gehen, wird im Handbuch hingewiesen.

Schweineseuchen
Maßnahmen zum Schutz vor der Afrikanische Schweinepest müssen auch in Österreich getroffen werden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hoch ansteckende und anzeigepflichtige Tierseuche, die für den Menschen vollkommen ungefährlich ist. Für Wild- und Hausschweine endet diese Viruserkrankung jedoch mit dem Tod. Gegen die ASP gibt es keinen Impfstoff und das Virus kann in Blut, Fleisch, Knochen und Lebensmitteln monatelang ansteckend bleiben und über verunreinigte Schuhe, Kleidung, Werkzeuge und Behältnisse übertragen werden. Hunde und andere Tiere können nicht daran erkranken. 

Aktuelles zur Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest hat sich in den letzten Jahren von einer gefürchteten Tierseuche in Osteuropa zu einer ernsthaften Bedrohung für die Schweinehaltung in Österreich entwickelt. Nicht zuletzt weil am 10. September 2020 auch in Deutschland, nahe der polnischen Grenze, bei einem Wildschwein diese Krankheit diagnostiziert wurde. Mit Erfolg konnte in der Tschechischen Republik diese Seuche bekämpft und getilgt werden. Aber in vielen anderen europäischen Ländern ist weiterhin keine Entspannung der Situation in Sicht

Bereits ein positiver Fall in unserem Land, egal ob im Wildschweine- oder im Hausschweinebestand, hätte massive Auswirkungen für alle Schweinehalter. Der Handel und der Export von Schweinen, Schweinefleisch und -produkten wäre mit weitreichenden Restriktionen sofort betroffen.

Mit Biosicherheitsmaßnahmen unseren Tierbestand schützen

Konsequent umgesetzte Biosicherheitsmaßnahmen sind das wirksamste Instrument, um einen Eintrag der Afrikanischen Schweinepest, aber auch anderer Erkrankungen, in Schweinebetriebe zu verhindern.

Im Jahr 2017 wurden mit der Schweinegesundheitsverordnung (SchwG-VO) Mindeststandards für Biosicherheitsmaßnahmen festgelegt. Diese tragen dazu bei, Schweinebestände gesund zu erhalten und sind im Seuchenfall Voraussetzung für die Verbringung von Schweinen.
Seit Anfang Jänner 2021 ist nun auch das, auf der Schweinegesundheits-Verordnung basierende “Handbuch zur Umsetzung und Kontrolle der Biosicherheitsmaßnahmen bei der Haltung von Schweinen in Österreich” verfügbar.

Dieses soll dabei sowohl Schweinehaltern als auch Betreuungstierärzten und Amtstierärzten als Leitfaden für die praktische Umsetzung der Schweinegesundheits-Verordnung dienen.

Wertvolle Tipps für die Praxis

Neben der Beschreibung der Anforderungen an verschiedene Betriebsformen in der Schweinehaltung (wie beispielsweise Stall-, Auslauf- oder Freilandhaltung) finden sich im Handbuch Erläuterungen zur praktischen Umsetzung der einzelnen Vorgaben sowie zu deren Kontrolle. Damit kann das Handbuch auch dazu genutzt werden, die Biosicherheitsmaßnahmen am Betrieb immer wieder selbst zu überprüfen.

Informationen zum Download

Das Handbuch zur Schweinegsundheitsverordnung steht auf der Hompepage www.verbrauchergesundheit.gv.at (Home – Tiere – Publikationen) zum Download als pdf-Datei zur Verfügung.

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK-NÖ) hat auch ein Informationsblatt  zur Schweinegesundheitsverordnung veröffentlicht.

Über die Afrikanischen Schweinepest und die Umsetzung der Schweinegesundheits-Verordnung informiert auch das Beratungsteam Schweinehaltung in der Landes-Landwirtschaftskammer.

 

 

 

red.AR

- Bildquellen -

  • Maßnahmen zum schutz vor der: agrarfoto.com
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