Offen sein für neues und das machen, woran man Freude hat.” Auch wenn die junge Landwirtschaft natürlich auch große Herausforderungen auf sich zukommen sieht, betonen deren Vertreter doch deutlich, wie wichtig die Leidenschaft für ihre Arbeit ist, um erfolgreich zu sein. Der Junglandwirtetag bei der Agraria wurde gemeinsam von Messe Wels, Lagerhaus, Landjugend Oberösterreich und Österreichischer Jungbauernschaft organisiert.
“Was will der Konsument?”
Doris Dietachmair war eine, die bei der “Talkrunde” auf der Bühne Platz nahm. Auf ihrem Betrieb in Sattledt produziert sie gemeinsam mit ihrem Mann Dinkel. “Es war eigentlich Zufall, dass wir mit der Dinkelproduktion begonnen haben”, sagt Dietachmair. Mittlerweile können Konsumenten den Dinkel bereits online erwerben.
Auch Martin Schurm hat gemeinsam mit seiner Frau einen neuen Weg am Betrieb eingeschlagen. Statt Milch wird jetzt Schnaps und Saft aus Obst direkt an den Konsumenten verkauft. “Mut”, sagt Schurm, “braucht man vor allem innerbetrieblich”. Denn einen ganz neuen Betriebszweig einzuschlagen, erfordere Überzeugungsarbeit und Risikofreudigkeit. “Wir müssen uns immer fragen, was der Konsument von uns will”, betonte Jungbauern-Landesobmann Leonhard Gmeiner. Dabei müsse auch ein “Wissensvakuum” gefüllt werden, denn zwischen der Landwirtschaft, wie sie in Werbung oder von NGOs dargestellt wird und der Arbeit, wie sie tatsächlich auf den Höfen passiert, sei oft ein groöer Unterschied.
Die Direktvermarktung sei eine groöe Chance für die Landwirte, neue Wege einzuschlagen. Daneben dürfe man aber auch nicht die “klassischen Betriebe, die für den Markt produzieren”, vergessen. Als Herausforderung sieht Georg Mayr-Steffeldemel, Gründer der Facebook-Initiative “ÖLIB-Österreichs Landwirtschaft im Bild”, die Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft. Genauso wichtig sei aber auch die Aus- und Weiterbildung der Landwirte, “damit man am Geschehen dran bleibt”, so Mayr-Steffeldemel.
Doris Dietachmair sieht in der Vereinbarkeit von Betrieb und auöerlandwirtschaftlichen Berufen die groöe Herausforderung. Und schlieölich sind es natürlich die “Globalisierung und Digitalisierung”, so Robert Pichler vom Landwirtschaftsministerium, die “die Landwirtschaft prägen werden und mit denen man umgehen lernen muss.”