Visionen, Kanzler, Schlagerstar: Das war der Bäuerinnentag 24

Das Villacher Congress Center war vergangene Woche Schauplatz von Österreichs größtem Bäuerinnentreffen. Abgehalten wird dieses alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland. Beim Bundesbäuerinnentag 2024 ging es einmal mehr um finanzielle Absicherung, um Sorglosigkeit im Alter für einen unbeschwerten Lebensabend, generell um die Bewusstseinsbildung für die sozialrechtliche und finanzielle Absicherung der Bäuerinnen, wie Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger betonte. “Unser Ziel ist es, dass jede Frau auf unseren Höfen ihre Rechte kennt und sich aktiv mit ihren Finanzen befasst und darüber Bescheid weiß.“ 

Quelle: ARGE Bäuerinnen

Es ging in Villach aber auch um mehr Spielräume für die Bäuerinnen, „damit sie eine echte Wahlfreiheit haben, so zu sein, wie sie wollen“, wie Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig betonte. Er verwies auf die Vision 2028+, die gerade den jungen Bäuerinnen Perspektiven geben soll. Auch diese benötigen etwa Unterstützung bei der Kinderbetreuung und bei der Pflege, insgesamt eine Entlastung für die Bewirtschaftung ihrer Höfe. Immerhin seien Frauen laut Totschnig „die treibende Kraft für Innovationen in der Landwirtschaft und sehen im Klimawandel nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. Junge Hofübernehmerinnen wollen Unternehmerinnen sein, setzen auf Diversifizierung. Nutzen wir ihren Schwung“, so das Credo des Ministers.

Quelle: ARGE Bäuerinnen

Enorme Wertschätzung erhielten die Bäuerinnen durch den überraschenden Besuch des Bundeskanzlers. Auf der Bühne erklärte Karl Nehammer wörtlich: “Bäuerinnen sind wichtig für die Republik, wenn es um Nachhaltigkeit und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln geht. Diese im Zug der Corona-Pandemie besonders aufgetretene strategische Erfordernis und das Bewusstsein darüber, das wir damals gelernt haben, gilt es aufrechtzuerhalten. Die Bäuerinnen sind auch dank ihrer hohen Leistungsbereitschaft dabei starke Verbündete.“

Quelle: ARGE Bäuerinnen

Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, die Bundesgeschäftsführerin der ARGE Bäuerinnen, Michaela Glatzl, sowie Moderatorin Sabine Kronberger (Welt der Frau-Chefredakteurin und BauernZeitung-Kolumnistin) konnten auch LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger und Bauernbund-Präsident Georg Strasser sowie alle Landesbäuerinnen von Vorarlberg bis ins Burgenland begrüßen. Auf Stippvisite in Kärnten war zudem der EU-Abgeordnete der ÖVP, Alexander Bernhuber, der am Beginn seines Europa-Wahlkampfes auf der Bühne sowie in vielen Gesprächen vor und nach dem offiziellen Programm um die Unterstützung der Bäuerinnen für ihn am 9. Juni warb: „Damit wir Bauernvertreter uns weiterhin auch in Brüssel und Straßburg für praxistaugliche Regeln und speziell für Bäuerinnen-Anliegen starkmachen können“, verwies Bernhuber etwa auf die jüngste Umsetzung der klaren Deklaration von Honig.

Quelle: ARGE Bäuerinnen

Einer von mehreren Höhepunkten, wie den Tipps einer Finanzexpertin für jede Art von Geldveranlagung („Je früher Sie mit dem Ansparen beginnen, umso besser“) oder des Start-up-Beraters Werner Wutscher (“Es war für Betriebsführerinnen noch nie so wichtig, sich zu überlegen, was sie wirklich tun wollen“) oder einer Psychologin und Wirkungsexpertin über die positive Kraft der Körpersprache („Ein wertvolles Instrument, um eigene Leistungen sichtbar zu machen“), war aber der bis zuletzt geheim gehaltene Überraschungs-Gig von Melissa Naschenweng. Die quirlige Sängerin riss alle Anwesenden im Congress von den Sitzen und animierte sie teils auch zum (Mit-)Tanzen. Eine Nachschau mit vielen Fotos findet man auf

www.bäuerinnen.at 

- Bildquellen -

  • Bundesbäuerinnentag 2024: ARGE Bäuerinnen
  • Totschnig, Neumann-Hartberger: ARGE Bäuerinnen
  • BK Karl Nehammer: ARGE Bäuerinnen
  • EU-Abgeordneter Alex Bernhuber: ARGE Bäuerinnen
  • Melissa Naschenweng: ARGE Bäuerinnen
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AUTORRed. BW
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