Vorerst wollen sich viele Schlachtbetriebe nicht weiter zur Thematik äußern.

Seitens der AMA-Marketing wurde bereits zu Jahresbeginn der verstärkte Einsatz von Digitalisierungsmaßnahmen im Kontrollwesen angekündigt. Im durch Missstände bei der Betäubung und Entblutung in die Schlagzeilen geratenen Schlachthof in der Steiermark soll dies nun erstmalig mittels Videoüberwachung umgesetzt werden.
Bei den Schlacht- und Zerlegebetrieben gehen die Meinungen diesbezüglich indes auseinander. Das Gros möchte vorerst gar nichts zur Thematik sagen. „Wir müssen das erst intern klären“, beteuert etwa ein Mitarbeiter eines Geflügelschlachters in Oberösterreich, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte.

Eine von vielen Maßnahmen

Für die Kärntner Wech-Gruppe ist jedenfalls klar: „Kontrolliert und überwacht muss ohnehin werden“, so deren Geschäftsführer Karl Feichtinger. Die Kameraüberwachung sei dabei eines von vielen Mitteln, um die tiergerechte Schlachtung sicherzustellen. Digitalisierung allein könne jedoch nicht alles verhindern, gibt er zu bedenken: „Wenn die Kamera installiert ist und sich niemand darum kümmert ist auch nichts gewonnen.“ Das Erfolgsrezept bei dieser heiklen Thematik sei „Schulung, Überwachung und Kontrolle“, ist man in der Wech-Zentrale in St. Andrä überzeugt. Die einzelbetriebliche Umsetzung werde sich dabei aber von Betrieb zu Betrieb unterscheiden, so Feichtinger.

Auch sein Landsmann Norbert Marcher, Geschäftsführer der gleichnamigen Fleischwerke. steht der Maßnahme nicht abgeneigt gegenüber, wohl weil man selbst in den vier hauseigenen Schlachtbetrieben auf freiwillige Videoüberwachung setzt. „Seit über zehn Jahren machen wir das“, betont Marcher. Er ist überzeugt: „Die Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten sinkt dadurch massiv.“

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  • Security Camera: P11irom - stock.adobe.com
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AUTORClemens Wieltsch
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