Uruguay größter Rindfleischlieferant der EU

Uruguay ist zum wichtigsten Drittlandsanbieter der EU aufgestiegen. Foto: foto4440 - stock.sdobe.com

In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres hat es im Außenhandel der EU mit Rindfleisch überraschende Entwicklungen gegeben. Uruguay ist zum wichtigsten Drittlandsanbieter der Gemeinschaft aufgestiegen. Bezieht man den Handel mit lebenden Rindern ein, steht Israel an der Spitze der wichtigsten Abnehmerländer.
Insgesamt sind die EU­Ausfuhren einschließlich der Lebendtiere laut Daten der Brüssler Kommission gegenüber Jänner und Februar 2020 um 5,4 % auf 107.380 t Schlachtgewichtsäquivalent gesunken. Auf der Importseite wurde dagegen ein kräftiger Zuwachs von 19 % auf 51.530 t verzeichnet.
Die um ein Fünftel gestiegenen EU-Rindfleischeinfuhren gingen nahezu ausschließlich auf das Konto Uruguays. Die von dort bezogene Menge hat sich im Vorjahresvergleich auf 27.140 t mehr als vervierfacht. Dabei wurden allerdings nur wenige Hundert Tonnen gekühltes und geforenes Rindfleisch mehr in die EU ver­schifft; das Gros der Lieferungen bestand aus 20.400 t Rinderfett, ein Produkt, das 2020 noch gar nicht von dort in die Gemeinschaft gelangte. Alle anderen großen Rind-
fleischanbieter, darunter Brasilien, Argentinien, Australien und die USA, exportierten im Betrachtungszeitraum zwischen einem Viertel und der Hälfte weniger Rindfleisch in die Mitgliedstaaten. Lediglich die Schweiz steigerte ihren Absatz in der EU, nämlich um 150 auf knapp 1.000 t und rangierte damit auf Rang sechs der wichtigsten Lieferländer.
Die EU-Rindfleischausfuhren wa­ren gegenüber den ersten beiden Monaten 2020 deutlich rückläufig, und zwar um 6.770 t oder 8,1% auf 76.930 t. Mitverantwortlich dafür war ein fast zehnprozentiger Rückgang der Lieferungen an den wichtigsten Kunden Ghana auf 7.360 t. Zudem sank der Absatz unter anderem in der Elfenbeinküste, in Israel und in der Schweiz zwischen 12 und 17 %.
Zu den wenigen Ländern mit einer höheren Abnahmemenge gehörten mit einem Plus von 4,8 % auf gut 7.000 t die Philippinen und mit 12,2 % auf etwas über 6.800 t Hongkong. Die Lebendausfuhren von Rindern nahmen laut EU-Kommission um 5.140 auf 131.050 Tiere ab (umgerechnet auf Schlachtgewicht erhöhten diese sich jedoch um 2 % auf 30.450 t). Dazu trug vor allem Israel mit einem Zuwachs von 13,5 % auf 4.170 t bei. Die nach Libyen verschiffte Tonnage an Rindern wuchs um 6,4 % auf gut 5.000 t, während die Lieferungen nach Algerien um 5,7 % auf 5.070 t abnahmen.

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