Klare Absage an unrealistische EU-Ziele beim Pflanzenschutz

NÖ Landwirtschaftskammer und Verbände fordern Bekenntnis zu Versorgungssicherheit.

Übergabe eines Positionspapiers zur aktuell schwierigen Situation betreffend Pflanzenschutz durch die Entscheidungen der EU

17. Mai 2023 – Eine hochrangige Delegation aus Niederösterreich, an der Spitze LK-Vizepräsident Lorenz Mayr, übergab den Vertretern der EU-Kommission ein gemeinsames Positionspapier zum Thema Pflanzenschutz. Darin stellen die Interessensvertreter klar: „Es braucht die Zulassung und die Verfügbarkeit von wirksamen Pflanzenschutzmitteln, um die österreichische Produktion abzusichern und damit die Versorgung mit hochwertigen heimischen Lebensmitteln auch in Zukunft sicherzustellen. Das stärkt die landwirtschaftlichen Betriebe. Das stärkt die Regionen. Und das stärkt die Eigenversorgung in unserem Land und in der EU.“

Hintergrund ist ein Entwurf der EU-Kommission zur Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln. Die sogenannte SUR-Verordnung „Sustainable Use Regulation“ lässt derzeit in ganz Europa die Wogen hochgehen. Mittlerweile hat auch der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP) Manfred Weber eine Kurskorrektur zum Schutz der Produktion in Europa sowie Versorgungssicherheit als „Parteilinie“ festgelegt.

Gemeinsam mit LK-Vize Mayr an Bord sind die Obleute der landwirtschaftlichen Verbände, wie Die Rübenbauern, Interessensgemeinschaft Erdäpfelbau, Vereinigung österreichischer Stärkekartoffelproduzenten, Niederösterreichischer Gemüsebauverband, Tiefkühlgemüse Marchfeld, Weinbauverband Niederösterreich, Gärtner Vereinigung Niederösterreich, Landesobstbauverband Niederösterreich, Österreichischer Verband für Arznei- und Gewürzpflanzenbau sowie die Arbeitsgemeinschaft niederösterreichischer Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten. Für sie steht außer Frage, dass die EU zwei Maßnahmen setzen muss, nämlich: die Abänderung des SUR-Verordnungsentwurfs sowie die Möglichkeit für Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln.

Als aktuelles Beispiel erwähnt Mayr die Zuckerrübenproduktion. Durch das Verbot der Neonicotinoid-Saatgutbeize fehlt für den Rübenanbau ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung des Rübenderbrüsslers, dem alleine in Niederösterreich bereits rund 4.000 Hektar zum Opfer gefallen sind. Auf geschädigten Flächen bleibt den Rübenbauern nur noch die wenig erfolgversprechende Möglichkeit einer raschen Nachsaat. Bei einer Pressekonferenz der AGRANA vergangene Woche versicherte der Vorstand jedoch, dass die zweite Zuckerfabrik in Leopoldsdorf heuer in Betrieb bleiben wird.

 

Downloads zum Thema

Positionspapier der Landwirtschaftskammer Niederösterreich

- Bildquellen -

  • Grundsatzpapier: LK NÖ/Michael Gruber
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AUTORMH/red. AR
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