Trotz grüner Kronen keine Borkenkäfer-Entwarnung

Waldbesitzer sind dazu angehalten ihren Baumbestand verstärkt auf Bohrmehl, Einbohrlöcher und Harztropfen zu untersuchen.

Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben dazu geführt, dass der heimische Wald vital erscheint. Die grünen Kronen lassen nicht erkennen, dass viele Bäume bereits vom Käfer befallen sind. Aufgrund der hohen Fangzahlen des Monitoringsystems des Oö. Landesforstdientes ist davon auszugehen, dass es erneut zu einer Vermehrung des Borkenkäfers kommt – die niederschlagsreichen Wochen konnten die Entwicklung des Käfers nur verzögern. Landesrat Max Hiegelsberger appelliert an die Waldeigentümer, die Waldbestände umgehend auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren.

Schwärmphasen überlagern sich

Die sonnige Witterung in der zweiten Schwärmphase hat bewirkt, dass sich der Käfer in die Fichtenbestände wieder erfolgreich einbohren konnte. Die Anlage der zweiten Generation ist somit in weiten Teilen Oberösterreichs abgeschlossen. Die alten Käfer fliegen aus und legen weitere Geschwisterbruten an, sodass sich mehrere Schwärmphasen überlagern. Eine Befallskontrolle ist damit durchgehend notwendig. „Vor allem im Umkreis von kleineren Windwürfen, die durch die Winterstürme 2020 entstanden sind, und der Schneedruckbestände aus dem Vorjahr ist vorrangig zu suchen“, sagt Hiegelsberger.
Weil Gewitterregen das Bohrmehl aus den Rindenschuppen abwaschen, ist die Befallssuche heuer schwierig. Landesforstdirektorin Elfriede Moser empfiehlt, besonders auf Harztropfen, Einbohrlöcher im Stammbereich und Nadelabfall am Waldboden zu achten. Besonderes Augenmerk sei auf süd- und südostexponierte Bestandesränder und Vorjahresbefall zu legen.

Kupferstecher: Heuer erhöhter Befall

Neben dem Buchdrucker ist heuer auch der kleinere Kupferstecher besonders aktiv. Dieser tritt auf dünner Borke, also auf jüngeren Bäumen und im Wipfelbereich von stärkeren Stämmen auf. Der Buchdrucker befällt vor allem Stämme mit mehr als 20 Zentimeter Durchmesser, Stangenholz ist für ihn besonders attraktiv.

Förderung: Verhacken von Schlagrücklass

Besonders gefährliche Brutstätten sind auch auf Rei­sighaufen und Schlagabraum. Daher wird das Verhacken von Schlagrücklass gefördert. Die Förderung beträgt 80 Prozent der Standardkosten, die mit 15 Euro pro Atro­tonne bzw. 2,3 Euro pro Schüttraummeter unterstützt werden. Waldbesitzer sind aufgefordert, Brut-
material zu entfernen und verstärkt zu kontrollieren.

- Bildquellen -

  • Borkenkaefer Bohrmehl 5 ID75966: Agrarfoto.com
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AUTORGabi Cacha
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