Der Absatz von Traktoren steigt auf wichtigen Märkten in einem noch nie dagewesenen Tempo. Das zeigen die anlässlich der Landtechnikmesse Eima in Bologna vom Verband der italienischen Landmaschinenhersteller, FederUnacoma, vorgestellten neuesten Zahlen.
In den Vereinigten Staaten sind demnach in den ersten neun Monaten dieses Jahres fast 246.000 Traktoren abgesetzt worden, was einem Anstieg von 12 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Indien – der weltweit größte Markt in Bezug auf die verkauften Einheiten – verzeichnete in den ersten neun Monaten dieses Jahres 680.000 Traktoren, ein Plus von 25 %.
Aber auch die europäischen Märkte waren durch positive Trends gekennzeichnet. In Deutschland lag laut FederUnacoma der kumulierte Absatz im September seit Jahresbeginn bei ca. 25.700 Einheiten, ein Plus von 6,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Großbritannien und Spanien wächst der Markt beständig, wo die Verkäufe in den ersten neun Monaten des Jahres 11.247 bzw. 8.245 Einheiten erreichten, was einem Anstieg von 20 % bzw. 13 % entspricht. Unter den EU-Ländern sticht Italien mit einer Wachstumsrate von 44 % (18.510 registrierte Einheiten) hervor, die deutlich über dem kontinentalen Durchschnitt liegt – und ein wenig über Österreich. In der Alpenrepublik stiegen laut Daten der Statistik Austria die Traktorneuzulassungen in den ersten neun Monaten um 38 % auf 6486 Einheiten.
Einer der dynamischsten Märkte ist laut FederUnacoma die Türkei, die im September mit mehr als 39.000 Maschinen einen Zuwachs von 49 % verzeichnete – eine Zahl, die jedoch weit von dem Niveau vor der Wirtschaftskrise 2018-2019 und der Pandemie entfernt ist. Ach für andere wichtige Märkte weisen die Daten vom Verband der Gerätehersteller, Agrievolution, auf deutliche Zuwächse in der ersten Jahreshälfte hin, wie zum Beispiel für die Russische Föderation, die Mitte des Jahres ein Wachstum von 24,4 % (mehr als 17.400 Maschinen) verzeichnete, oder für Japan, das in der ersten Jahreshälfte um 35,7 % auf über 10.700 Einheiten zulegte.
“Dieser Marktaufschwung ist auf eine Reihe von Gründen zurückzuführen”, erklärte der Präsident von FederUnacoma, Alessandro Malavolti, “zum einen auf den weltweiten Wirtschaftsaufschwung mit einem erwarteten Anstieg des Welt-BIP von 5,9 % im Jahr 2021 und 4,9 % im Jahr 2022 und zum anderen auf die guten Leistungen der Landwirtschaft und ihre Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren, die Investitionen in Technologien der neuen Generation erforderlich machen.” Nach Prognosen der FAO wird die weltweite landwirtschaftliche Produktion bis 2030 um 18 % und die tierische Erzeugung aufgrund des Bevölkerungswachstums um 13 % zunehmen.
Der stark wachsende Absatz droht laut FederUnacoma aber durch steigende Rohstoffknappheit und immer höherer Logistikkosten gebremst zu werden. „China hat seine Stahl- und Eisenexporte verringert, um die eigene Inlandsnachfrage zu befriedigen. Infolgedessen sind Rohstoffkosten für Lieferungen an die Landmaschinenindustrie weltweit dramatisch gestiegen “, so Malavolti. Dazu kommt laut Herstellerangaben noch ein Mangel an Silizium, das für die Herstellung von Chips und Halbleitern benötigt wird. Auch hierfür soll China hauptverantwortlich sein. Mehr hierzu: https://bauernzeitung.at/landtechnik-branche-kaempft-mit-gestiegenen-rohstoffpreisen/
- Bildquellen -
- Investitionen 9 ID46526: agrarfoto.com