Topinambur

Die Topinambur bildet Rhizome aus. Das sind Metamorphosen eines Stängels, also eines Sprosses, der verdickt und als Speicherorgan der vegetativen Vermehrung dient und den Winter überdauern kann. Im Frühjahr ist die Pflanze dann in der Lage, aus dem Speichervorrat einen neuen Spross zu bilden, der wächst und Blüten ausbildet und sich dann auch noch generativ vermehren kann, also Samen ausbildet, aus der wieder neue Pflanzen wachsen. In der Ernährung spielen nur die Rhizome eine Rolle. Es gibt ca. 120 verschiedene Arten von Topinambur, die von rotschalig bis zu hellbrauner Schale reichen. Das Fruchtfleisch ist meist weiß. Die Topinambur stammt aus Süd- und Mittelamerika und kam wahrscheinlich im 17. Jahrhundert über französische Auswanderer nach Europa. Nach anfänglicher Beliebtheit wurde sie allerdings bald von der Kartoffel verdrängt. Heute wird die Topinambur weltweit angebaut, hat aber nur geringe wirtschaftliche Bedeutung. Die süßlich und nussig schmeckenden Knolle kann man roh in Salaten essen oder gekocht in Suppen, als Beilage oder in Eintöpfen. Gut schmecken auch Chips aus Topinambur.
Inhalt und Wirkung: Die Knollen schmecken nicht nur gut, sondern sind reich an Inulin, ein löslicher Ballaststoff, der erst im Dickdarm durch Darmbakterien abgebaut wird und somit positiv auf die Darmflora wirkt. Inulin macht die Topinambur zu einem guten Kartoffelersatz für Diabetiker, da der Ballaststoff nicht insulinwirksam ist. Außerdem ist Inulin in der Lage, die Blutfette zu senken und den Fettstoffwechsel zu verbessern. Durch den hohen Ballaststoffanteil ist die Knolle sehr sättigend und gilt als Appetitregulator. Neben Inulin hat die Topinambur nennenswerte Mengen an Kalium, Calcium und Magnesium und die Vitamine A, Thiamin, Riboflavin und Niacin. Nach der TCM hat die Topinambur einen besonderen Bezug zu den Organsystemen Milz, Magen, Dickdarm und Leber. Eingesetzt werden kann sie daher bei Störungen der Darmflora, Verdauungsstörungen, und auch bei Heißhungerattacken kann sie förderlich wirken. Bei gesteigertem Appetit wirkt sie zügelnd und ist daher ein guter Begleiter bei Diäten.

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AUTORMag. Susanne Lindenthal
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