Tirols Gemüse- und Obstbauern vom heftigen Kälteeinbruch betroffen

Vor allem die frostige Nacht auf Donnerstag vergangener Woche hat in den Obst- und Gemüsekulturen große Schäden verursacht. Im Obstanbau ist sogar mit Totalausfällen bei Kirschen, Zwetschken sowie Marillen zu rechnen. Der genaue Schaden steht allerdings noch nicht fest.
“Die Obstbauern in Tirol sind massiv betroffen. Die warme Witterung Tage vor dem Kälteeinbruch hat die Blüte vorangetrieben. Daher ist es zu einer frühen Blütezeit gekommen. Der massive Kaltlufteinbruch hat dann viele Blüten und Fruchtansätze zerstört”, beschreibt Hermann Kuenz, Obmann von TirolObst. Der Tiroler Erwerbsobstbau mit einer Fläche von rund 200 Hektar ist vor allem im Inntal und Lienzer Becken angesiedelt.
Besonders das Steinobst Marille, Kirsche und Zwetschke sind massiv betroffen, bei der Marille muss mit einem Totalausfall gerechnet werden. Aber auch beim Apfel, der die weitaus größte Hauptobstart in Tirol ist, melden die Bauern massive Schäden. Das genaue Schadensausmaß steht allerdings noch nicht fest. “Wir müssen abwarten, bis sich die Bäume vom Kälteschock erholt haben. Die langanhaltende Kältephase bringt einen Vegetationsschock für die Bäume, sodass zu befürchten ist, dass die Früchte, die am Baum überlebt haben, noch abgeworfen werden. In vier bis sechs Wochen wissen wir mehr, wie es mit dem Behang aussieht. Die Schäden an den Früchten werden erst später sichtbar werden”, erklärt Hermann Kuenz.
Betroffen sind alle Regionen des Landes, hauptsächlich aber das Hauptanbaugebiet im Oberland. “Der einzige Schutz gegen Frost ist die Beregnung der Bäume. Diese benötigt aber große Mengen an Wasser. Weiters sind normalerweise in den Hanglagen nur selten Frostschäden zu befürchten. Allerdings war dies vergangene Woche der Fall”, so Kuenz. Aber die Natur versuche vieles wieder auszugleichen. Daher könnten späte Nachblüten Teile des Ertrages retten.

Gemüse sogar unter
dem Vlies geschädigt

Stark betroffen sind auch die Erdbeerkulturen, die gerade voll in der Blüte standen. Im Gemüseanbau wurden Zucchini, Bohnen, Tomaten, Kürbis und Gurken in Mitleidenschaft gezogen. “Und das sogar unter dem Vlies. Teilweise wurden auch die Erdäpfel, die nicht zugedeckt waren, geschädigt. Diese werden nachwachsen. Aber mit Ertragsausfällen ist zu rechnen”, zieht der Tiroler Obmann der Gemüsebauern, Josef Schirmer, Bilanz. Die Gemüsepflanzen werden rasch wieder nachgesetzt, allerdings wird sich die Ernte um 14 Tage verzögern. Tirols Bauern rechnen natürlich mit Unbillen der Natur. “Ein Kälteeinbruch in dieser Jahreszeit ist natürlich möglich und im Freiland gibt es ein Risiko für den Anbau. Aber dass das Gemüse sogar unter dem Vlies derart stark betroffen sein kann, das hätten wir nicht erwartet. Besonders Gurken und Zucchini halten das nicht aus”, wundert sich Schirmer über die Heftigkeit des Kälteeinbruchs. Er hat sich vergangene Woche gleich ein Bild auf seinen Gemüsefeldern gemacht. Der Boden steht derzeit im Wachstum still. Der Schwerpunkt der Schäden beim Gemüse als Folge des Kältesees liegt rund um Innsbruck.

Schäden teilweise
versicherbar

Versicherbar bei der Hagelversicherung sind Frostschäden bei Äpfeln, Birnen und Erdbeeren sowie beim Gemüse die Wiederanbaukosten. In der “Gemüse universal” sind die Frostkosten beim Gemüse abgedeckt. Weitere Informationen: Ing. Norbert Jordan, Landesleiter, Mobil: 0664/281 83 74, E-Mail: jordan@hagel.at.

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