Georg Strasser nahm während seines Gastbeitrags bei der Online-Bauernversammlung der Bezirke Imst, Landeck und Reutte Bezug auf aktuelle agrarpolitische Entscheidungen und Errungenschaften: „Was sich bereits im ersten Lockdown abgezeichnet hat, ist im zweiten harten Lockdown leider bittere Realität geworden. Veredelungsbetriebe haben durch den Wegfall der Abnehmer in der Gastronomie und Hotellerie mit herben Absatzverlusten zu kämpfen. Dieses Problem haben wir bereits im Herbst aufgezeigt. Nun freut es mich, dass eine praxistaugliche Lösung für diese indirekt betroffenen Betriebe in der Landwirtschaft möglich gemacht wurde. Mit dem ‚Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft‘ hat die Bundesregierung eine wirksame Maßnahme zu Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern eingerichtet.“
Der Präsident des Österreichischen Bauernbundes äußerte sich auch zur europäischen Agrarpoltik, die derzeit von den Themen Green Deal und Mercosur beherrscht wird: „Die Europäische Union will bei Klimaschutz und Biodiversität eine globale Führungsrolle übernehmen. Erreicht werden soll dieses Ziel in Europa durch die Umsetzung des Green Deals, der deutlich höhere Standards für die europäische Land- und Forstwirtschaft bringen wird. Das begrüßen wir grundsätzlich. Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass man von heimischen Bäuerinnen und Bauern immer mehr fordert und gleichzeitig Handelsabkommen mit Staaten abschließt, in denen der Umwelt- und Klimaschutz eine untergeordnete Rolle spielt. Deshalb gibt es von unserer Seite ein klares Nein zu Mercosur in der jetzigen Form.“
Stärke durch Zusammenhalt
Besondere Bedeutung habe die Bewusstseinsbildung für die Landwirtschaft, so Strasser: „Wir müssen die Brücke zur Gesellschaft bauen und Konsumenten aktiv ansprechen. Denn oft wird ein idyllisches Bild der Natur und der Landwirtschaft gezeichnet, wie es vielleicht zu Großelterns Zeiten war. Das ist ein Widerspruch zu dem, wie ein Familienbetrieb heute funktioniert. Abseits der Werbung und Fiktion ist es daher unsere Aufgabe, zu zeigen, dass unsere bäuerliche Lebenswelt sich auch moderner Technologien bedient.“
Präsident Georg Strasser sagte seine Unterstützung für die Landwirtschaftskammerwahl zu: „Josef Hechenberger und sein Team haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie für die Anliegen der Bauernfamilien stets ein offenes Ohr haben und Forderungen auch umsetzen können. Ich wünsche ihm und seinem Team bei der anstehenden Wahl viel Erfolg und hoffe weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Tiroler und Österreichischem Bauernbund.“
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