“Wir brauchen diese strengen Regeln für alle EU-Staaten, angelehnt an den strengen Bestimmungen, die es in Österreich gibt. Eine Vereinheitlichung ist notwendig”, forderte Köstinger.
Im aktuell diskutierten Fall wurden Schlachttiere von Österreich nach Spanien verkauft, dort gemästet und anschließend in einem wochenlangen Transport in den Libanon verbracht. Der für Tierschutz zuständige Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach am Donnerstag in der “Zeit im Bild 1” von einem “Auftrag, Tiertransporte dramatisch zu reduzieren, auch was die Distanzen betrifft”. Auf einem “Tierschutz-Gipfel” am 17. März 2020 will Anschober mit Experten aus dem Sozial- und dem Landwirtschaftsministerium, Vertretern von Tierschutzorganisationen und betroffener Behörden Verbesserungen auf nationaler Ebene definieren, aber auch die notwendigen Änderungen auf EU-Ebene außer Streit stellen.
Auch ÖVP-Tierschutzsprecher Abg. z. NR Franz Eßl fordert, Schlachttiertransporte in Drittstaaten zu verbieten. Gleichzeitig warnt Eßl vor Verallgemeinerungen in den Medien: Nicht jeder Tiertransport sei automatisch Tierquälerei. „Wir haben in Österreich sehr strenge Regelungen und die Bäuerinnen und Bauern haben ein hohes Interesse daran, dass diese auch eingehalten werden“, betont auch Eßl. Er weist darauf hin, dass der Prozentsatz an Beanstandungen bei Tiertransportkontrollen in Österreich unter einem Prozent liegt.
Österreichischen Langstreckentransporten wird seitens verschiedener Tierschutz-Organisationen im Großen und Ganzen ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt: Für das Inland gilt bei Schlachttiertransporten eine Obergrenze von viereinhalb Stunden. EU-weit ist diese höher (acht Stunden). Ein anderes Thema sind Zuchttiertransporte, diese sind in Drittstaaten nur unter höchsten Standards möglich. Zitz/AIZ
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