Terminmarkt International im Dezember – Wie lange Raps, Mais und Weizen die Rallye durchhalten

Die Entwicklung bei Raps, Weizen und Mais an den internationalen Terminbörsen im Dezember 2020.

Knapp 30 Euro/t plus im Dezember, so lautet die Bilanz für den Ölraps zum Jahreswechsel 20/21. In der Spitze notierte der Raps an der Matif bei 448 Euro/t. In der Folge ist der Preis aber etwas unter Druck geraten. Der Fronttermin Februar hielt per 19. Jänner auf 435 Euro/t.

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Knapp 30 Euro/t plus im Dezember, so lautet die Bilanz für den Ölraps zum Jahreswechsel 20/21.

Starke Nachfrage bei Pflanzenöl

Die Preise an der Matif wurden vor allem durch die starke Nachfrage bei Pflanzenöl getrieben. Weitere kurstreibende Faktoren war die etwas geringer eingeschätzte Ölproduktoin Malaysias, die man mit 19,5 Mio. t erwartet gegenüber 22 Mio. t im Jahr 2019. Weiters sorgte das US-Landwirtschaftsministerium Mitte Jänner für einige Überraschungen indem es die Schätzung für die US-Sojaproduktion um fast eine Million Tonnen auf 112,57 Mio. t zurücknahm. Der nationale Durchschnittsertrag wurde auf 3,38 t/ha festgesetzt, 0,11 t/ha niedriger als im letzten Monat. Charttechnisch gilt der Rapsmarkt weiter als „sehr stark überkauft“. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es im Lauf des Jänners noch zu Korrekturen kommt. Die Terminkurse für den Weizen sind seit Anfang Dezember deutlich im Plus.

Quelle: www.ks-agrar.deDen richtigen Termin nicht verpassen

Zum Teil wurde dies durch die Preissteigerungen beim Mais ausgelöst aufgrund der Substitution für Futterzwecke. An der Matif machte der Weizenpreis seit Anfang Dezember einen Sprung von 25 Euro/t im Hoch. Aktuell notiert Matif-Weizen um die 230 Euro/t. Als Gründe für diese beachtliche Entwicklung gelten Meldungen aus Russland, wonach der Ausfuhrzoll noch mal von 25 auf 50 Euro/t erhöht werden soll. Derzeit heißt es, dass der neue Zollsatz ab 1. März bis 30. Juni 2021 gelten soll. Neben dem russischen Exporzoll hat unserer Meinung nach die die deutliche Minderproduktion in Frankreich viel stärkere Wirkung auf die Preise in der EU-27. Die kleine Ernte in Frankreich führte zu hohen Warenströmen auf dem Osten Richtung Westen. Die Aussichten für die neue Ernte sind in Europa sehr gut, daher sollte man den richtigen Vermarktungszeitpunkt nicht verpassen. Bis etwa Mitte Februar dürfte der Markt noch von den aktuellen Umständen profitieren können. In der Folge ist eine Trendumkehr möglich.

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Der Mais an der Matif konnt vor allem in der ersten Jännerhälfte kräftig zulegen.

Mais hat kräftig zugelegt

Der Mais an der Matif konnt vor allem in der ersten Jännerhälfte kräftig zulegen. Der Frontermin März durchbrach Anfang des Jahres die Marke von 200 Euro/t. Per 18. Jänner notierte der Preis auf dem Fronttermin um die 217 Euro/t. Die Basis, d. h. der Abstand von Kassakurs zu Futurekurs, ist weiterhin fest. Auf diesem Niveau sind bereits auch deutliche Gewinnmitnahmen eingetreten. Das USDA senkte überraschend den US-Ertrag für die Maisernte 2020/21 um 0,41 t auf 10,8 t/ha. Das ist die größte November-zu-Jänner-Korrektur, die das USDA jemals vorgenommen hat. Durch die Korrektur sank die US-Produktion um 8,25 Mio. t auf 360,23 Mio. t, was auch die Analysten überrascht hat. Die Importe in die EU-27+UK liegen aktuell hinter den Erwartungen und dem Vorjahr zurück. Wir bleiben für den Mais innerhalb der EU vorerst fest gestimmt. Im März könnten sich die Aussichten wieder eintrüben. Auch der Maismarkt an der Matif ist derzeit sehr deutlich überkauft. Es könnte zu Gewinnmitnahmen und fallenden Kursen kommen.

Quelle: www.ks-agrar.de

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