Raps – kräftige Abschläge im Februar
Die Rapssaatnotierungen an der Euronext verzeichneten über den Februar hinweg kräftige Abschläge. Notierte der aktuelle Fronttermin Mai (der letzte Kontrakt zur Ernte 2018) Anfang Februar noch knapp unter der Marke von 375 Euro/t, rutschte er bis Anfang März bis knapp über 350 Euro/t ab. Seither konnte sich der Kurs wieder etwas erholen. In Summe bedeutet dies für den alterntigen Fronttermin ein Minus von 14,25 Euro auf 358,25 Euro/t. Der neuerntige Folgetermin August verliert im gleichen Zeitraum 7 Euro auf 359,00 Euro/t.
Die EU-Kommission präsentierte Anfang März erstmals Bilanzen zum neuen Wirtschaftsjahr 2019/20. Die kommende EU-Rapsernte veranschlagt die Kommission auf 19,88 Millionen Tonnen (Mio. t) und damit auf Vorjahresniveau, basierend auf einer Anbaufläche von 6,24 Millionen Hektar (Mio. ha) (Vorjahr: 6,96 Mio. ha) und einem durchschnittlichen Hektarertrag von 3,2 Tonnen pro Hekatr (t/ha) (Vorjahr: 2,9 t/ha).
Der Verbrauch in der laufenden Kampagne wurde aufgrund einer Aufwärtskorrektur bei den Importen um 0,5 Mio. t auf 24,4 Mio. t angehoben. In 2019/20 soll dieser dann wieder auf 23,5 Mio. t zurückgehen. Den Endbestand erwartet die Kommission weiterhin stabil bei 1,1 Mio. t.
Stratégie Grains kürzte seinerseits seine Prognose der EU-Produktion um 0,3 Mio. t auf 19,65 Mio. t und hob im Gegenzug die letztjährige Ernte leicht von 19,96 Mio. t auf 19,99 Mio. t an.
Coceral, der Verein der Getreidehändler in Europa, schätzt in seiner ersten Prognose die EU-Rapsernte 2019 auf lediglich 18,48 Mio. t und damit um 1,2 Mio. t niedriger als das Vorjahresergebnis. Die Schätzung basiert auf einer Anbaufläche von 5,79 Mio. ha (Vorjahr: 6,82 Mio. ha) und einem Hektarertrag von 3,19 t/ha (Vorjahr: 2,89 t/ha).
Mahlweizen seit Wochen im Minus
Nachdem der Weizen an der Euronext im Monat Jänner in der bereits seit Herbst etablierten Seitwärtsbewegung rangierte, begann im Anschluss eine signifikante Abwärtsbewegung, welche bislang weiter anhält. Der Fronttermin März wird heute letztmals aufgerufen und hat in den letzten Wochen die Leitfunktion bereits auf den Mai-Termin übertragen. Dieser verliert im Verlauf der vergangenen vier Wochen insgesamt 20,25 Euro auf 183,75 Euro/t. Dies entspricht fast zehn Prozent. Der erste neuerntige Kontrakt, Fälligkeit September, gibt im gleichen Zeitraum gut 10 Euro ab auf 174,75 Euro/t.
Die EU-Kommission erwartet eine deutliche Erholung bei der diesjährigen EU-Weizenernte, welche auf 140,8 Mio. t taxiert wird, ein Plus von 12,1 Mio. t im Vergleich zum Vorjahresergebnis. Der Schätzung wird eine Ausweitung der Anbaufläche um 3,7 % auf 23,91 Mio. ha (Vorjahr: 23,07 Mio. ha) sowie eine Verbesserung des Ertrages auf 5,9 t/ha (Vorjahr: 5,6 t/ha) zugrunde gelegt.
Bei den Exporten erwartet die Kommission eine Erholung um 7,5 Mio. t auf 25,5 Mio. t, womit sogar die Ausfuhren aus der Kampagne 2016/17 (25,2 Mio. t) übertroffen werden würden.
Coceral schätzt die kommende EU-Weichweizenernte auf 139,82 Mio. t, eine Steigerung um 9,7 % gegenüber dem Vorjahresergebnis (127,44 Mio. t), wobei eine Anbaufläche von 23,80 Mio. ha (Vorjahr: 23,02 Mio. ha) und ein durchschnittlicher Hektarertrag von 5,87 t/ha (Vorjahr: 5,54 t/ha) zugrunde gelegt wurde.
Damit liegt diese Prognose um 6,6 Mio. t unter der Schätzung von Stratégie Grains, die Mitte Februar die EU-Ernte unverändert auf 146,4 Mio. t taxiert hatte. Die Exporte in 2019/20 erwartet Stratégie Grains bei 25,0 Mio. t (Vorjahr: 18,7 Mio. t).
Mais – Boden noch unsicher
Im Gegensatz zum Weizenmarkt dauert die Abwärtstendenz bei den Maisnotierungen an der Euronext bereits seit Ende Jänner an. Zudem konnte in den letzten Tagen bereits eine Bodenbildung verzeichnet werden, wobei fraglich ist, ob sich diese halten kann. Der Fronttermin Juni notiert mit 168,50 Euro/t um 11 Euro unter dem Vergleichswert von Anfang Februar. Der erste neuerntige Termin November verliert innerhalb der letzten vier Wochen lediglich 4,25 Euro auf 169,25 Euro/t.
Die EU-Kommission erhöhte Anfang März die EU-Maisernte 2018/19 gegenüber dem Vormonat um 1,6 Mio. t auf 69,1 Mio. t, reduzierte auf der Gegenseite den Binnenverbrauch um 1,0 Mio. t auf 91,3 Mio. t aufgrund eines im gleichen Umfang niedrigeren Futterverbrauches. Damit steigen die Endbestände am 30.06.2019 um 2,6 Mio. t auf 25,9 Mio. t.
Die kommende Ernte 2019 taxiert die Kommission auf 68,4 Mio. t, basierend auf einer Anbaufläche von 8,69 Mio. ha (Vorjahr: 8,29 Mio. ha) und einem Ertrag von 7,9 t/ha (Vorjahr: 8,3 t/ha). Die Importe sollen mit 15,5 Mio. t deutlich niedriger als in der laufenden Kampagne ausfallen (20,0 Mio. t) und unterschreiten damit auch die Einfuhren in 2017/18 in einer Größenordnung von 17,9 Mio. t.
Coceral veranschlagt die kommende EU-Maisernte auf 61,0 Mio. t, eine Steigerung um lediglich 1,2 % respektive 0,7 Mio. t gegenüber dem Vorjahr. Dieser Schätzung liegt eine Anbaufläche von 8,53 Mio. ha (Vorjahr: 8,35 Mio. ha) und ein Ertrag von durchschnittlich 7,15 t/ha (Vorjahr: 7,22 t/ha) zugrunde.
Stratégie Grains hatte Mitte Februar die EU-Maiserzeugung 2019 leicht von 62,4 Mio. t auf 62,5 Mio. t nach oben korrigiert und die Importe in 2019/20 um 1,0 Mio. t auf 16,6 Mio. t (Vorjahr: 23,8 Mio. t) zurückgestuft.
- Bildquellen -
- 190311 Web Raps: ks-agrar.de
- 190311 Web Weizen: ks-agrar.de
- 190311 Web Mais: ks-agrar.de
- 180910 Raps: KS-Agrar