Schüler der dritten und vierten Klasse Volksschule waren von Montag bis Mittwoch eingeladen, einen „Tag der Landwirtschaft“ zu erleben. In der Landwirtschaftskammer auf der Linzer Gugl nahmen etwa 60 Pädagogen mit 1100 Kindern die Gelegenheit wahr. Bäuerinnen und Bauern aus den Bezirken Linz und Urfahr-Umgebung sowie „Schule am Bauernhof“-Betriebe aus der Region halfen mit, für die Kinder einen erlebnisreichen Vormittag zu gestalten.
„Themen wie gesunde Ernährung, Herkunftskennzeichnung, das Lagern von Lebensmitteln oder auch die Verwendung des Rohstoffes Holz wurden für die Kinder aufbereitet. Kinder und Pädagogen erhielten auch einen Überblick, wie vielfältig die Angebote der bäuerlichen Betriebe speziell für Schulen sind“, erläutert Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger.
In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Initiativen gesetzt, um der Bevölkerung und insbesondere jungen Menschen die Produktion heimischer Lebensmittel und die Arbeit am Bauernhof näher zu bringen. An den Tagen der Landwirtschaft gaben Bäuerinnen und Bauern aktiv Einblick in ihre vielfältigen Tätigkeiten und zeigten, wie in der Land- und Forstwirtschaft gearbeitet wird. Behandelt wurden Themen wie Ackerbau, Lebensmittelkennzeichnung oder Tierhaltung. Nicht zuletzt wurde auch die Wechselwirkung zwischen eigenem Konsumverhalten und den Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft erläutert.
Ernährungswissen früh vermitteln
„Es ist wichtig, dass sich schon die Jüngsten mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Dazu gehört, dass Kinder wissen, wo die Lebensmittel herkommen und welche Arbeit hinter der Produktion steckt“, sagt Johannes Gruber, Bezirksbauernkammer-Obmann von Linz-Land. Den bäuerlichen Vertretern, vor allem den Bezirksbäuerinnen, liegt die Wissensvermittlung an Kinder besonders am Herzen. Sie waren es auch, die die Idee für die bezirksübergreifenden Aktionstage geboren haben.
Die Pädagogen erhielten darüber hinaus einen Überblick über die Angebote von Bäuerinnen, Bauern und Landwirtschaftskammer OÖ – etwa in Form von Kinderkochkursen oder der „Schule am Bauernhof“-Betriebe. Auf diesen können Kinder einen halben Tag verbringen und dabei die Produktion von Brot oder Gemüse, Almwirtschaft oder den „Weg der Milch“ mitverfolgen. Die „Schule am Bauernhof“-Angebote werden jedes Jahr von etwa 20.000 Teilnehmern genutzt. Auch für Pädagogen gibt es in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Schulungsprogramme. Ein Beispiel: Das Seminar „Frühstückspower aus der Region – das Comeback von Habermus und Porridge“ haben in den ersten beiden Ferienwochen mehr als 400 Lehrer besucht.
„Für viele Kinder ist der Bauernhof zu einer fremden Welt geworden. Mit unseren Angeboten wollen wir das wieder ändern und den Kindern Tierhaltung und Lebensmittelproduktion, aber auch wichtige Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft vermitteln“, so Urfahrs Bezirksbauernkammer-Obmann Peter Preuer.
Ihr Wissen konnten die Schüler von Station zu Station erweitern – etwa „Vom Korn zum Brot“, „Lebensmittelwissen“ (Gütesiegel, Haltbarkeit), „Was lebt im Boden?“ (Bedeutung des Regenwurms), „Wie vielfältig sind Wälder?“ oder „Rund ums Ei“.
Nachhilfe in Landwirtschaft für städtische Kinder
Auch die Bezirkskammer Braunau erhielt kürzlich Besuch von 130 städtischen Schulkindern, die dort einen aufschlussreichen Vormittag erlebten und mit Unterstützung von Bezirksbäuerin Christina Huber und Biobäuerin Bernadette Maier-Meran Wolle filzten, Baumarten unterschieden, den Weg vom Apfel zum Saft nachvollzogen und über das Futter für Kühe lernten.
- Bildquellen -
- Apfel: LK Braunau
- Tag Der Landwirtschaft2021 Anita Stollmayer: LKOÖ