Die EU-Landwirtschaftsminister hatten im vergangenen Dezember die Kommission dazu aufgefordert, die im Mai 2021 vorgelegte Folgenabschätzung zu überprüfen und an die veränderten Bedingungen anzupassen. Die Folgen des Ukraine-Krieges wurden nun miteinbezogen. Die SUR sieht im Kern eine Halbierung der Einsatzmengen chemischer Pflanzenschutzmittel sowie eine Reduzierung bei besonders gefährlichen Wirkstoffen vor. Gemäß der vorliegenden Folgenabschätzung sind die stärksten, dadurch ausgelösten Effekte bei Kulturen zu erwarten, die „für die Lebens- und Futtermittelsicherheit eine relativ geringe Rolle spielen“, etwa Weintrauben, Hopfen und Tomaten. Insofern dürften sich viele Winzer in ihren Sorgen bestätigt sehen.
Kritik kommt auch von Alexander Bernhuber, dem ÖVP-Umweltsprecher im Europaparlament: „Zu wenig stichhaltig fällt der Untermauerungsversuch der EU-Kommission aus, um ihren Vorschlag zur pauschalen 50-Prozent-Reduktion von Pflanzenschutzmitteln plausibler zu machen.“ Während jetzt die Folgen für die Lebensmittelproduktion heruntergespielt würden, hätten frühere Studien ganz eindeutig negative Auswirkungen auf die Produktion gezeigt.
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