Strategien des NÖ Bauernbunds zu aktuellen Herausforderungen

Neben der Vorstellung des Bundespräsidentschaftskandidaten Andreas Khol standen die angespannte Markt- und Preislage für landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Strategien, diesen zu begegnen, im Mittelpunkt des Landesbauernrats am 1. April.

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“Zur Lösung der schwierigen Preis- und Marktlage für landwirtschaftliche Produkte müssen wir zukunftsfähige Modelle für freie Märkte entwickeln”, zeigte sich Schultes überzeugt. Eine Maßnahme dazu sei eine europaweite Zielmengenvereinbarung für den Milchmarkt, die auf Vorschlag Österreichs bereits von der EU-Kommission genehmigt worden sei. Weitere Schritte sind für Schultes eine Forcierung von Erlösentgangs- und Ernteversicherungen, positiver Aktionismus und Konsumenteninformation sowie eine Stärkung heimischer Lebensmittel beim Außer-Haus-Verzehr (Krankenhäuser, Schulen, Kantinen …). Gleichzeitig müsse, so Schultes, darauf geachtet werden, dass die heimische Landwirtschaft nicht durch ständig steigende Vorschriften und Kostenbelastungen weitere Nachteile im internationalen Vergleich hinnehmen könne. Konkret forderte er die Einführung des Agrardiesels, die Eliminierung von Zöllen auf Düngemittel und keine Verschlechterung der Produktionsbedingungen durch unwissenschaftlich argumentierte Einschränkungen beim Pflanzenschutz (Stichwort Glyphosat). “Mit all diesen Maßnahmen wollen wir Vertrauen schaffen”, fasste Schultes zusammen, denn Vertrauen stärke den Konsum und damit die Landwirtschaft. Als Beitrag des NÖ Bauernbunds zum positiven Aktionismus startet am 16. April die Kampagne “Da schaun wir drauf”, die Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner vorstellte.

Kampagne “Da schaun wir drauf” startet am 16. April

“Mit der Kampagne möchten wir die Leistungen unserer Bäuerinnen und Bauern hervorstreichen. Wir wollen einer breiten Bevölkerungsschicht die Qualität bäuerlicher Produkte vor Augen führen, aber auch die Arbeit, die hinter dieser Qualität steckt”, rief Tanner die Funktionärinnen und Funktionäre auf, sich aktiv zu beteiligen, denn: “Damit setzen wir Zeichen in mehrere Richtungen. Zum Einen können wir die Konsumenten überzeugen, dass sie beim Kauf von Lebensmitteln auf Qualität aus heimischer Produktion zugreifen sollen. Zum Zweiten machen wir deutlich, dass wir mit der Kampagne Wertschöpfung im Land halten wollen, die weit über den bäuerlichen Bereich hinausgeht. Und zum Dritten bekennen wir uns damit zu unseren bäuerlichen Familienbetrieben, zur täglichen Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern.

Landwirte sind nicht Halter von Streunerkatzen

Die Delegierten des Landesbauernrates folgen den Ausführungen von Andreas Khol. ©
Die Delegierten des Landesbauernrates folgen den Ausführungen von Andreas Khol. ©
Zur aktuellen Frage, wie sich die in den Medien kolportierte “Kastrationspflicht für Katzen in bäuerlicher Haltung” auf die landwirtschaftlichen Betriebe auswirke, berichtete NAbg. Georg Strasser, dass es sich dabei um keine vom Parlament zu beschließende Gesetzesänderung, sondern um eine Verordnung des SPÖ-Gesundheitsministeriums – entstanden unter Druck diverser Tierschutzorganisationen – handle. Weiterhin gelte, dass Katzen, die im Haushalt leben und Zugang ins Freie haben und nicht zur Zucht verwendet werden, zu kastrieren sind. Streunerkatzen, die unter Umständen lediglich am Bauernhof mitgefüttert werden, aber ansonsten verwildert leben und nicht als Heimtiere gehalten werden, sind nicht vom Landwirt zu kastrieren, da dieser nicht der Halter der Streunerkatzen ist.

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