Einschränkungen bei der für eine Kultur erlaubten Stickstoffmenge erfordern die bestmögliche Ausnützung des gedüngten Stickstoffs. Speziell im Weizenanbau sind bei hohem Ertragsniveau die nötigen Stickstoffmengen für den erforderlichen Rohproteingehalt vielerorts unzureichend. An welchen Stellschrauben können wir drehen, um Ertrag und Qualität dennoch zu optimieren?
Bedarfsgerechte N-Verteilung
Eine starre N-Verteilung zu den jeweiligen Düngegaben führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Die Stickstoffdüngung muss auf die Gegebenheiten des Standorts angepasst werden. Mineralisation aus dem Boden und bereits ausgebrachte Wirtschaftsdüngermengen sowie die aktuelle Pflanzenentwicklung sind hierbei präzise zu berücksichtigen. Genaue Auskunft über die aktuell notwendige N-Menge zum Schossen und Ährenschieben gibt der N-Pilot®. Dieser tragbare N-Sensor misst sortenunabhängig den N-Bedarf der Pflanze anhand der Grünfärbung der Blätter sowie vorhandener Biomasse. Nähere Infos unter www.borealis-lat.com
Schwefel zur Verbesserung der N-Ausnutzung
Schwefel wird im Boden erst ab einer Temperatur von 12°C in nennenswerten Mengen mineralisiert. Gerade im zeitigen Frühjahr zur ersten Gabe in Getreide muss daher die Schwefelversorgung über die N-Düngung mit abgedeckt werden.
Die Bausteine von Protein sind Aminosäuren – organische Verbindungen, die u.a. Stickstoff enthalten. Zusammengehalten werden diese Verbindungen durch sogenannte Disulfidbrücken und Wasserstoffbrücken. Neben Stickstoff spielt daher Schwefel in der Zusammensetzung des Proteins eine zentrale Rolle, was durch eine Schwefelgabe zum Ährenschieben nochmals beeinflusst wird.
MYNITRAS 24 N + 16SO3 bzw. VARIO 23 N + 25SO3 sind Stickstoff-Schwefeldünger mit Nitratstickstoff und hoch wasserlöslichem Schwefelanteil. Versuche der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zeigen die positive Wirkung der Stickstoff – Schwefel Düngung mit MYNITRAS zur ersten und dritten Gabe in Weizen. Die Kombination mit der Düngung nach N-Pilot-Empfehlung macht das Ergebnis für den Landwirt perfekt.
Grafik: Im Versuch der Kammer NRW 2018 empfahl der N-Pilot eine um 42 kg N/ha reduzierte Düngung gegenüber der laut DüVO maximal erlaubten Menge. Trotzdem konnte das Ertragsniveau gehalten werden. Der Proteingehalt war bei den gedüngten Varianten auf nahezu gleichem Level. Der zusätzliche Schwefelanteil aus MYNITRAS 24 N+16SO3 (zur 1. und 3. Gabe) verbesserte den Ertrag um 400 kg/ha gegenüber der reinen KAS-Variante.
Auch im Grünland muss die Schwefelversorgung stimmen!
Gleiches wie für Ertrag und Qualität bei Weizen gilt auch für das Grünland. Eine 4-6 Schnittwiese braucht ca. 40 kg S/ha und Jahr. 30m³ Rindergülle enthalten ca. 10 kg Schwefel, der erst bei entsprechenden Bodentemperaturen zur Wirkung kommt. Eine mineralische Ergänzung mit wasserlöslichem Sulfatschwefel deckt den Jahresbedarf ohne unnötigen Überschuss (Bodenversauerung!) und verbessert somit die N-Ausnutzung, was sich ich höheren Trockenmasseerträgen und Proteingehalten niederschlägt.
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