Sternenkinder-Gedenkaktion

Wenn ein Leben schon zu Ende ist, bevor es begonnen hat, ist die Trauerbewältigung für die betroffenen Eltern besonders schwer. Umso wichtiger ist ein Ort, um den Sternenkindern – der Begriff soll die Vorstellung vermitteln, dass die verstorbenen Kinder jetzt als Sterne am Himmel leuchten – zu gedenken.

Der erste Sternenkinder-Gedenkbaum in Innsbruck wird mit Holzsternen als Zeichen der Erinnerung geschmückt. V. l.: LRin Cornelia Hagele, Thomas Wegmayr (Rotes Kreuz Tirol), Bernhard Achatz (GKK), Sandra Aufhammer (Gesund ins Leben).

Als Zeichen des Erinnerns gibt es am 10. Dezember den „Worldwide Candle Lighting Day“. An diesem jährlichen Weltgedenktag wird für verstorbene Kinder um 19 Uhr eine Kerze ins Fenster gestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen umringt eine Lichterwelle 24 Stunden die Welt. Zusätzlich lädt das Netzwerk „GiL-Gesund ins Leben“ heuer ein, einen Holzstern an einem Gedenkbaum aufzuhängen. 

„Wir haben uns diesem Thema angenommen, weil wir Schwangere bzw. werdende Eltern rund um die Geburt begleiten. Wenn eine Schwangerschaft nicht den geplanten Ausgang nimmt, dann bedeutet das großes Leid für die Betroffenen. Umso wichtiger ist es, einen Platz der Trauer, aber auch des Erinnerns zu haben“, begründet GiL-Landesleiterin Sandra Aufhammer die tirolweite Initiative mit den Gedenkbäumen. Die Bäume werden von den teilnehmenden Gemeinden spendiert und ab 10. Dezember bei den Friedhöfen aufgestellt. Bis einschließlich 24. Dezember haben Angehörige und Betroffene dann Gelegenheit, ein Zeichen zu setzen und selbst gestaltete Holzsterne aufzuhängen. „Jeder Stern ist ein Zeichen des Erinnerns. Vor unseren Augen und in unseren Herzen sollen sie leuchten“, so GiL-Familienbegleiterin Andrea Seehauser. 

Nach den Gedenktagen können die Sterne von den Betroffenen vom Baum genommen oder in ein Sternenkindergrab integriert werden. In Tirol werden durchschnittlich zwischen 300 bis 400 Fehl- bzw. Totgeburten pro Jahr verzeichnet. 

Sternenkinder werden meist in Sammelgräbern bestattet. GiL bietet Selbsthilfegruppen für betroffene Eltern an. „Es geht darum, einen ‚Raum‘ zu öffnen, in denen Betroffene über ihre Trauer berichten können“, erklärt Aufhammer.

Gedenkstätten

  • IBK: Christkindlmarkt Herzog Friedrich Straße 1, Friedhof Pradl, Klinik Kapelle
  • IL: Peter und Paul Kirche Telfs, Städtischer Friedhof Hall, Rum
  • IM: Friedhof Vogelhändlergasse
  • RE: Friedhof am Kapellenbichl
  • LA: Städtischer Friedhof Landeck
  • SZ: Friedhof St. Martin
  • KU: Stadtpark
  • KB: Kirche Hl. Andreas
  • LZ: Pfarrkirche St. Andrä

- Bildquellen -

  • Sternenkinder: Andreas Amplatz
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