Die Steirischen Jungbauern wollen keine Photovoltaik-Anlagen auf wertvollen Ackerböden in Gunstlagen. Das Sachprogramm Erneuerbare Energie der Landesregierung enthalte zwar die richtigen Prioritäten, diese seien aber falsch angewendet. Demnach würden 400 von den 824 geplanten Hektar Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Vorrangflächen realisiert werden. Für die Jugend „immer noch zu viel”. 

Mit Ende Jänner startet die Begutachtungsfrist zum Beschluss der Landesregierung. „Wir werden die achtwöchige Begutachtungsfrist nutzen, um Vorschläge einzubringen. Wir werden aufzeigen, dass es viele Möglichkeiten für den Photovoltaik-Ausbau in den ländlichen Regionen gibt. Auf Dächern und Hallen, bei Parkplätzen und Industriestandorten, in Skigebieten und auf unproduktiven Böden, etwa im Berggebiet“, zeigt der Landesobmann der Steirischen Jungbauern, Ralf Wagner, Alternativen auf und ergänzt: „Wertvoller Ackerboden soll hingegen der Produktion von Lebensmitteln dienen.“

Auf der suche nach Partnern aus der Region

Die Jungbauern versuchen nun Partner aus Industrie, Tourismus, Gemeinden sowie aus der Land- und Forstwirtschaft zu finden, um Dachflächen sowie bereits versiegelte Flächen für Photovoltaik zu nutzen. So könnten die kostbaren Ackerböden verschont bleiben. Soll die Energiewende gelingen, sollen die Gemeinden besser eingebunden werden. „Wir erwarten uns zumindest künftig von der Landesregierung, dass Grundbesitzer und lokale Akteure gefragt und besser eingebunden werden“, fordert Wagner. Zudem gelte es, den Fokus auf Netzausbau und Energiegemeinschaften zu legen. Somit könne „Energie aus der Region und für die Region“ bereitgestellt werden.

PV-Anlagen nicht externen Investoren überlassen

Landwirtschaftliche Flächen könnten nur dann für die Strom-Produktion verwendet werden, wenn Landwirte oder Grundeigentümer ihre Flächen zur Verpachtung bereitstellen. „Jungbauern sollen sich gut informieren, selbst Projekte entwickeln und als Energiewirt statt Verpächter auftreten“, ermutigt der Jungbauern-Vertreter seine Berufskollegen. Denn die angebotenen Verträge seien meist über Jahrzehnte bindend und der Pachterlös daraus nur ein Bruchteil des möglichen Preises am Markt. Angebote würden im ersten Moment finanziell sehr attraktiv klingen. Die Nachteile seien aber leicht zu übersehen. „Die Energie-Experten der LK-Steiermark sind bei Fragen zum Photovoltaik-Ausbau sehr fundierte Ansprechpartner. Wir empfehlen ein Gespräch vorab und stehen jederzeit auch persönlich für Fragen zur Verfügung“, so Wagner.

 

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  • : SIMON KRAUS - STOCK.ADOBE.COM
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QuelleRed. MR
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