Start der Sommergespräche am Bauernhof

Zum Auftakt der Sommergespräche am Bauernhof lud der Tiroler Bauernbund nach Ehrwald. Und auch in Osttirol begrüßte man mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einen hochkarätigen Ehrengast.

Mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig begrüßte man in Osttirol und Reutte einen hochkarätigen Ehrengast.

Vergangene Woche fand in Ehrwald das erste von insgesamt fünf Bauernbund-Sommergesprächen statt. Rund 100 Interessierte folgten der Einladung von Bezirksbauernobmann Christian Angerer und Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler. 

Zuerst gab es einen Hofbesuch beim „Hof & Laden BieZu“ der Familie Elisabeth und Andreas Kerber. Sie bieten eine große Auswahl an Spezialitäten vom eigenen Bauernhof und von Partnerbetrieben aus der Region im Hofladen und „Regiomaten“ an. Anschließend fand das traditionelle Sommergespräch im Tirolerhaus der Familie Dengg auf der Ehrwalder Alm statt.

In seinen Eröffnungsworten richtete Christian Angerer den Blick auf das Außerfern: „Auch wenn sich derzeit vieles um die Fernpassstrategie dreht und in der medialen Berichterstattung kaum noch etwas anderes Platz findet, so ist es mir dennoch wichtig festzuhalten, dass sich in unserem Bezirk in den vergangenen Jahren auf sehr vielen Ebenen, auch Dank des Fleißes unserer Bewohnerinnen und Bewohner, sehr viel zum Guten entwickelt hat. Die familiär geführte Landwirtschaft hat nach wie vor ihren Platz und einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Die ca. 13.000 Hektar Grünland, davon etwa die Hälfte als Almfutterfläche wird mit über 5.000 Rindern, 4.200 Schafen, 800 Ziegen und 650 Pferden gewährleistet.“

Quelle: TBB
Herzlicher Empfang am Hof von Elisabeth und Andreas Kerber (Mitte) in Ehrwald. Sie freuten sich über den Besuch von Bezirksbauernobmann Christian Angerer, Bezirksbauernobmann-Stv. und
zweitgereihten VP-Wahlkreiskandidat Markus Rid, VP-Wahlkreisspitzenkandidatin Margreth Falkner, Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

LH-Stv. Josef Geisler erklärt: „Während im Jahr 1954 noch 45 Prozent der monatlichen Ausgaben auf Ernährung und alkoholfreie Getränke entfielen, so waren das im Jahr 2020 gerade einmal noch zwölf Prozent. Natürlich hat sich seit 1954 einiges geändert, aber dennoch zeigt dieser Vergleich schon sehr gut auf, dass wir nicht müde werden dürfen, Bewusstsein für den Stellenwert gesunder und regionaler Ernährung zu schaffen. Nicht nur zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft, sondern vor allem auch für das Wohlergehen der Bevölkerung.“ Auch im Kampf gegen den Wolf betonte Geisler, dass er am Tiroler Weg der raschen Entnahmemöglichkeit per Verordnung weiterhin festhalten werde. Im Hinblick auf die bevorstehende Nationalratswahl meint er: „Längerfristig gesehen wird uns der Kampf gegen Wolf und Bär nur gelingen, wenn wir starke politische Vertreter auf allen Ebenen haben. Wir brauchen starke Stimmen in den Parlamenten in Wien und Brüssel, sonst werden wir uns mit unseren Anliegen nur schwer Gehör verschaffen können.“

Starker Zusammenhalt

„Mein Ziel ist es, dass wir auch in 20 Jahren noch eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und aktive Land- und Forstwirtschaft in einem vitalen, ländlichen Raum haben. Dazu brauchen die Bäuerinnen und Bauern verlässliche Unterstützung und müssen auch in der kommenden Bundesregierung vertreten sein. Die Volkspartei ist die Partei der Mitte und die einzige Partei, die sich konsequent für die Bevölkerung im Land einsetzt. Wir setzen auf Anreize anstatt Verbote, wir stehen für Leistung und bekennen uns klar zur heimischen Land- und Forstwirtschaft“, so Norbert Totschnig zu den anwesenden Bäuerinnen und Bauern. Er betonte den Stellenwert einer starken bäuerlichen Interessensvertretung auf allen Ebenen. „Das kann uns nur gelingen, wenn wir zusammenhalten.“

Quelle: TBB
Freuten sich über 300 Besucherinnen und Besucher beim Sommergespräch in Osttirol:
Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, Philipp Gstinig
und Gertraud Kurzthaler vom Biohof Gstinig, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und
Bezirksbauernobmann LAbg. Bgm. Martin Mayerl.

Visionen für die Zukunft

Osttirols Bezirksbauernobmann LA Bgm. Martin Mayerl freute sich beim zweiten Sommergespräch über 300 Besucher am Biohof Gstinig vulgo Großpreinberger der Familie Philipp Gstinig und Gertraud Kurzthaler: „Wir leben in einer gesättigten Gesellschaft, in der manche von Sorgen und Unzufriedenheit geplagt sind. Dennoch wissen wir Bauern, dass man zuerst säen muss, bevor wir ernten können. Auch wenn uns politisch einiges gelungen ist wie z. B. bei der raschen Entnahme von Wolf, der Ausgestaltung der GAP, und der Bewältigung von Waldschäden, so verspüre ich dennoch bei manchen Bäuerinnen und Bauern Zukunftsängste und Sorgen. Viele fragen sich, ob die zukünftigen Generationen auf unseren Höfen noch Chancen in einer Gesellschaft haben, die immer mehr von Bürokratismus und Egoismus getrieben wird“, so Mayerl. 

Im Hinblick auf die bevorstehende Nationalratswahl im Herbst meinte Mayerl: „Wenn es um Wahlen geht, dann zählt nicht Vergangenes, sondern Visionen für die Zukunft. Auch wenn Politik kein Wunschkonzert ist und es immer auch darum geht, Mehrheiten zu finden, so können wir zumindest versprechen, dass wir uns auch in Zukunft für die Rahmenbedingungen auf unseren Höfen einsetzen werden. Für uns zählt am 29. September, dass wir wieder mitentscheiden können, und mit Norbert Totschnig, dem Landesspitzenkandidat in Tirol, auch weiterhin eine starke Stimme in Wien haben. Deswegen müssen wir diese Wahl ernst nehmen und alles daran setzen, dass wir als ÖVP wieder Nummer eins werden. Sonst entscheiden andere über uns, die die Herausforderungen des ländlichen Raumes und der heimischen Landwirtschaft nicht kennen.“

- Bildquellen -

  • Foto BieZu Hof & Laden: TBB
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AUTORRed. HP
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