Nachdem im vergangenen Jahr 2023 etwa 150 Teilnehmer zum Lohnunternehmer-Tag kamen, zählten die Veranstalter heuer sogar mehr als 240 Interessenten in der Mauch-Zentrale in Burgkirchen. Dort standen neben Verbandsinterna auch aufschlussreiche Referate, Führungen und nicht zuletzt Netzwerken auf dem Programm.
Die Vereinigung Lohnunternehmer Österreich (VLÖ) als Zusammenschluss ländlicher Dienstleistungsunternehmen unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe bei Interessenvertretung, Beratung, Schulung, Öffentlichkeitsarbeit und speziellen Branchenanliegen. Sie kann schon länger bei ihren Tagungen über eine gute Mitgliederentwicklung informieren. Heuer wurde indes erstmals über eine „Seitwärtsbewegung“ berichtet: 16 Neubeitritten standen 16 Austritte gegenüber. „Die Fluktuation entsteht durch Betriebsschließungen und den Wechsel in die landwirtschaftliche Nebentätigkeit“, heißt es beim VLÖ. Viele Mitbewerber mit kleinerem Umsatz würden sich „im steuerlich begünstigten Umfeld der landwirtschaftlichen Nebentätigkeit aufhalten“ und daher „auf den Gewerbeschein bewusst verzichten“. Zum Jahresende 2023 hatte die VLÖ jedenfalls ganz genau 284 Mitglieder. Sie sind über ganz Österreich verteilt, die meisten davon in Niederösterreich (87 Mitglieder), am Ende der Skala Wien mit gerade einmal zwei Betrieben.
Vorsitzender wurde wiedergewählt
VLÖ-Vorsitzender Manfred Humer ging in seinem Geschäftsbericht auf die Erfolge in der abgelaufenen Funktionsperiode 2020 bis 2024 ein und hob besonders den Abschluss des Kollektivvertrages Agrarservice, die Zuerkennung des Energiekostenzuschusses und die positive Verbandsentwicklung hervor. Bei der satzungsgemäßen Neuwahl wurde Humer mit 96 Prozent der abgegebenen Stimmen erneut zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Peter Kircher. Die weiteren Vorstandsmitglieder und die Rechnungsprüfer wurden einstimmig gewählt. Geehrt wurden Richard Steinwendner und Walter Resch, die altersbedingt aus dem Vorstand ausschieden.
Geschäftsführer-Infos aus erster Hand
VLÖ-Geschäftsführer Helmut Scherzer machte später auf anstehende „Hotspots“ wie etwa Veränderungen im Straßenverkehr, den Umgang mit der Biomasse-Zertifizierung sowie die Situation bei der Holzernte und die Erstellung eines Positionspapiers für die Regierung aufmerksam. Bei der Preisgestaltung der Lohnunternehmer müssten die Veränderungen der vergangenen zwei Jahre einfließen, Anpassungen seien daher unumgänglich. Im kommenden Jahr sollen laut Scherzer die Personalressourcen im Verband verstärkt und Messeaktivitäten in Tulln und Wieselburg umgesetzt werden.
Der Chefredakteur der beiden Magazine „Lohnunternehmer“ und „KommunalTechnik“, Jens Noordhof, stellte sein Referat unter den Titel „Authentisch beim Kunden, wirkungsvoll mit bekannten Stärken“. Sein Credo lautete: Jeder Anbieter solle nur das versprechen, was er auch halten kann und seine Stärken qualitativ und quantitativ herausarbeiten. Umgekehrt seien Bereiche wie eine nicht entschuldbare Wartezeit oder unfreundliches Personal „absolute No-Gos“ im Dienstleistungsgeschäft. Am Nachmittag berichtete Karl Mauch über sein Unternehmen, welches er in dritter Generation führt. Mauch gilt als größter privater Land- und Baumaschinenhändler im Land. Es folgte eine Führung durch die Mauch-Zentrale. Vor Ort waren auch mehr als 35 VLÖ-Firmenpartner mit eigenen Ständen.
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