Er ist der stärkste, sauberste und schnellste Traktor in der Geschichte des Tiroler
Familienunternehmens Lindner: der neue Lintrac 130, der letzte Woche in Kundl vorgestellt wurde.
Andreas Humer
Über 300 Lindner-Händler aus allen Bundesländern sowie aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien sowie zahlreiches weiteres Fachpublikum waren zu dieser Präsentation ins Lindner-Innovationszentrum gekommen. Für Geschäftsführer Hermann Lindner ein zweifacher Grund zur Freude: Einerseits galt es, den tausendsten Lintrac 90 zu feiern, andererseits aber vor allem den neuen Lintrac 130 zu präsentieren. „Mit diesem Modell reagieren wir auf die zunehmende Professionalisierung in der Landwirtschaft. Er ist ideal für Gutshofbetriebe, für das Grünland, aber auch für den Kommunalbereich“, so Lindner.
Und Junior David Lindner ergänzte: „Neben den technischen Features wie dem Stufenlosgetriebe, dem neuen starken Motor und dem TracLink-System war uns auch das äußere Erscheinungsbild des Traktors wichtig.“ Das wurde auch im Gespräch von ServusTV-Moderatorin Conny Bürgler, die perfekt durch den Abend führte, mit Designer Achim Storz deutlich. Ihn verbindet mit Lindner eine über zwanzigjährige erfolgreiche Zusammenarbeit, hat er doch schon den Geotrac entworfen.
Die Innovationskraft des vergleichsweise kleinen Tiroler Familienunternehmens zeigt sich auch darin, dass langjährige renommierte Zulieferer wie ZF (Getriebe) oder Perkins (Motor) in enger Zusammenarbeit mit den Kundler Technikern maßgeschneiderte Lösungen für den neuen Lintrac 130 realisierten. Spitzenvertreter dieser Firmen konnten das im Detail anschaulich erklären.
Der Lintrac 130 ist der erste Lindner-Traktor mit dem neuen, besonders sauberen Perkins-Synchro-Motor der Stufe 5. Die ist mit der für Pkw und Lkw geltenden Abgasklasse EURO 6 gleichzusetzen. Bis zum Jahr 2021 stellt Lindner alle landwirtschaftlichen Modelle auf Stufe 5 um.
Stärkster Lindner-Traktor im Programm
Mit 3,6 Liter Hubraum und 100 kW Leistung (entspricht 136 PS) sowie einem enormen Drehmoment von 550 Nm ist der Lintrac 130 der stärkste Traktor, den Lindner anbietet. „Der Lintrac 130 ist der große Bruder des Lintrac 110 und der stufenlose Nachfolger der Geotrac-Serie 4“, betont Marketing- und Exportleiter David Lindner. So können alle Geräte des Geotrac 124 und 134 eins zu eins verwendet werden. Dank der engen Zusammenarbeit mit Perkins ist der Motor so kompakt, dass er inklusive Partikelfilter und Abgasnachbehandlung in den Motorraum der Maschine passt.
Weiterentwickelt hat Lindner das stufenlose TMT11-ZF-Getriebe aus dem Lintrac 110. Der High-Traction-Modus erhöht die Zugkraft auf bis zu 78 Kilonewton. Darüber hinaus punktet der Lintrac 130 mit 4.900 kp Hubkraft auf der Heckhydraulik. „Unsere Zielgruppe – professionelle Grünlandbetriebe mit längeren Einsatzzeiten – können so optimal mit zwei Mähwerken, größeren Kreiseln und Schwadern sowie Ballenpressen arbeiten“, erklärt Lindner. Das höchstzulässige Gesamtgewicht wird acht Tonnen betragen, der Lintrac 130 ist außerdem in der 50 km/h-Ausführung zu haben. Neben der Agrarversion wird es auch eine Kommunalversion geben.
Einen maßgeblichen Beitrag zum hohen Fahrkomfort im Lintrac 130 leistet die TracLink-Kabine, die für Langzeiteinsätze aufgerüstet wurde. Die Kabine ist auf Wunsch mit Luftfederung zu haben, außerdem baut Lindner einen neuen Komfortsitz ein.
TracLink Smart für die Landwirtschaft
Jüngste Innovation ist das TracLink Smart für die Landwirtschaft, das Lindner mit ZF Friedrichshafen entwickelt hat. Zur Anwendung kommt TracLink Smart zum ersten Mal beim Lintrac 130. Jedes Anbaugerät kann mit einem TracLink Smart Tag ausgestattet werden. Der Lintrac erkennt via Bluetooth, welches Gerät verwendet wird. Die automatische Geräteerkennung erfasst jede Arbeit im Detail, ohne dass der Fahrer selbst Konfigurationen vornehmen muss.
Produziert wird der neue Traktor ab Frühjahr 2020.
Daten & Fakten: Lindner setzt weiter auf Nischenstrategie
Das Tiroler Familienunternehmen Lindner mit Sitz in Kundl (Bezirk Kufstein) steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2018/2019 (Stichtag 31. März) um fast vier Prozent auf 79 Millionen Euro. 2018 hat Lindner 1.200 Traktoren und Transporter der Marken Geotrac, Lintrac und Unitrac hergestellt. Lindner beschäftigt aktuell 232 Mitarbeiter. Die Exportquote liegt bei 55 Prozent
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