Die Coronakrise seit März hat in vielen Bereichen auch deutlich die Verwundbarkeit des Staates aufgezeigt, wenn es um die Eigenversorgung nicht nur mit Medizin oder Technik geht, sondern auch mit agrarischen Rohstoffen und Lebensmitteln. Um die richtigen Lehren aus dieser Krise zu ziehen, hat der NÖ Bauernbund im Frühsommer eine Kampagne gestartet, um einer breiten Öffentlichkeit die enorme Bedeutung der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch die heimische Landwirtschaft vor Augen zu führen.
„Lockdown“ zeigte Anfälligkeit globalen Handels klar auf
Nach mehr als drei Monaten Kampagnen-Laufzeit u.a. mit auffälligen Plakaten im ganzen Land sowie in Wien, begleitet von zahlreichen Aktionen und Gesprächen mit Bürgern und Konsumenten, wurde nun eine erste Bilanz gezogen.
Eine Umfrage via Facebook und per E-Mail bestätigte die Anliegen des Bauernbundes: Von rund 2.500 Befragten wünschen sich 87,36 % die Selbstversorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln künftig als eigens verankerten Punkt in der Verfassung. Auch der hohe Stellenwert der Landwirtschaft für viele Konsumentinnen und Konsumenten spiegelt sich im Umfrageergebnis mehrfach wider. Die überwiegende Mehrzahl der Befragten (knapp 88 %) spricht sich für einen fairen Steuerbonus für Lebensmittel aus, die gemäß hoher „Österreich-Standards“ produziert wurden. Ebenfalls weit mehr als 2.000 Befragte (gut 84 %) wollen, dass bei der Lebensmittelkennzeichnung die Herkunft klar ersichtlich gemacht wird. Die derzeitige Kennzeichnung halten mehr als 77 % aktuell für „nicht ausreichend“ und für unbedingt verbesserungswürdig.
Für Niederösterreichs landwirtschaftliche Betriebe habe sich die Corona-Krise in unterschiedlichem Maße ausgewirkt, in den meisten Fällen negativ, heißt es im Bauernbund. „Gleichzeitig wird die Arbeit unserer Bauernfamilien von vielen wieder mehr geschätzt“, so Nemecek. „Auch die regionale Herkunft unserer Lebensmittel steht im Vertrauensindex ganz weit oben.“ Nachdem die Restriktionen im Warenverkehr während des „Lockdowns“ gezeigt haben, wie anfällig der globale Handel eigentlich ist.
Klare Wünsche
- 87,36 % (2.156 Befragte) sind für die verfassungsmäßige Verankerung der Lebensmittel-Eigenversorgung
- 87,98 % (2.189 Befragte) wollen einen Steuerbonus für heimische Lebensmittel
- 77,29 % (1.923 Befragte) meinen, Herkunft von Lebensmitteln wird derzeit nicht ausreichend deklariert
- 84,12 % (2.093 Befragte) wollen künftig eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln
- Bildquellen -
- Sujet Versorgungssicherheit2: NÖ Bauernbund