Spätdüngung zu Weizen ab Erscheinen des Fahnenblatts durchführen

Düngezeitpunkt sowie Stickstoff- (und Schwefel-) Menge entscheiden über Ertrag und Rohproteingehalt. Die Kombination aus Nitrat und Ammonium (NAC 27 N) führt auch unter widrigen Witterungsbedingungen zum gewünschten Erfolg.

Wann ist der optimale Düngezeitpunkt?

Grundsätzlich kann die Spätdüngung vom Erscheinen des Fahnenblattes (Stadium EC 37) bis zum Ende des Ährenschiebens (EC 59) erfolgen. In diesem Zeitraum nimmt Weizen bis zu 5 kg Stickstoff pro Hektar und Tag auf. Die Düngung muss jedenfalls stattfinden, wenn der Weizen bereits den Stickstoff aus den älteren Blättern in die jüngeren verlagert hat.

Wie erkennt man den N-Bedarf?

Das jüngste voll entwickelte Blatt einer Weizenpflanze enthält den meisten Stickstoff. Ist das Fahnenblatt (F) noch nicht voll entwickelt, so wird das zweite Blatt von oben (F-1) als Referenz herangezogen. Hellt das 3. Blatt von oben (F-2) bereits gegenüber dem F-1 auf, so darf mit der Spätdüngung nicht mehr zugewartet werden.

Bild: Wenn die unteren Blätter gegenüber dem Fahnenblatt (F) aufhellen, soll die Düngung unmittelbar durchgeführt werden.

Wird kein Aufhellen des 3. Blattes von oben gegenüber dem 2. Blatt festgestellt, und findet auch in den weiter unteren Blattetagen noch kein Aufhellen der Grünfärbung statt, so soll die Düngung erst kurz vor dem Ährenschieben erfolgen.

Versuchsergebnisse der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern zeigen, dass mit der Spätdüngung zum Beginn des Ährenschiebens (EC 51) gegenüber der Düngung im Fahnenblattstadium (EC 39) auf 1 bis 2 dt/ha Ertrag verzichtet werden. Im Vergleich zur früheren Düngung in EC 39 ist der Proteingehalt jedoch beim späteren Düngezeitpunkt um 1% höher (Grafiken 1 und 2).

Quelle: Borealis
Grafik 1: Auswirkung der Spätdüngung auf den Rohproteingehalt (n. Hege, LfL): der spätere Düngungstermin (EC 51 – Beginn Ährenschieben) erhöht den Proteingehalt deutlich (+ 1% Protein).
Quelle: Borealis
Grafik 2: Auswirkung der Spätdüngung auf den Kornertrag (n. Hege, LfL): der frühere Düngungstermin (EC 39 – Fahnenblattstadium) nimmt stärkeren Einfluss auf den Ertrag (+1 bis 2 dt/ha Ertrag).

Die Höhe der 3. Gabe an die Ertragserwartung anpassen

Dort, wo rechtzeitig Niederschläge in ausreichender Menge gefallen sind, kann der Weizenbestand immer noch das volle Ertragspotential ausschöpfen. In Abhängigkeit von Sorte, bisher ausgebrachter Stickstoffmenge und Nachlieferung des Bodens gibt der N-Pilot  präzise Auskunft über den Stickstoffbedarf zum Düngezeitpunkt.

 Wieviel Stickstoff ist notwendig?

Steht kein N-Pilot für die Ermittlung des Düngebedarfs zur Verfügung, kann folgende Faustregel für die Spätdüngung herangezogen werden: 10 kg N/ha pro Tonne Ertrag!

Bei einem Qualitätsweizenertrag von 7 t/ha müssen daher 70 kg N/ha zur Spätdüngung fallen, damit das Qualitätsziel von 14% Rohprotein abgesichert ist.

Rohprotein besteht sowohl aus Stickstoff- als auch aus Schwefelverbindungen. Versuche aus den vergangenen Jahren zeigen eine positive Wirkung von Stickstoff plus Schwefel zur Spätdüngung auf Ertrag und Rohproteingehalt (Grafik 3). Steht VARIO 23N+25SO3 zur Verfügung, empfehlen wir die 3. Gabe zu Weizen mit dieser N+S-Formel – ansonsten hat sich NAC 27 N hierfür bewährt.

 

Quelle: Borealis
Grafik 3: Dieselbe N-Menge in Form von VARIO 23N+25SO3 zur Spätdüngung erhöht allein durch die Schwefelkomponente sowohl Ertrag als auch den Proteingehalt von Weizen.

- Bildquellen -

  • Grafik 1 AT Auswirkung Der Spätdüngung Auf Den Rohproteingehalt: Borealis
  • Grafik 2 AT Auswirkung Der Spätdüngung Auf Den Kornertrag: Borealis
  • Grafik 3 AT Dieselbe N Menge In Form Von VARIO 23N+25SO3: Borealis
  • 05 May Header Picture: Borealis
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