Skeptiker und Optimisten

Von Beatrice Hackl, Redakteurin

Beatrice Hackl ©Die Fotografen
Beatrice Hackl ©Die Fotografen
Kennen Sie das Sprichwort: Du bist, was du isst? Heißt das im Umkehrschluss vielleicht auch: Du erlebst, was du denkst? Nehmen unsere Gedanken vielleicht wirklich Einfluss auf das, was geschieht, und darauf, wie wir uns fühlen? Ist man seinen Stimmungen hilflos ausgeliefert? Einmal ganz oben, dann wieder ganz unten? Die Gefühle fahren Achterbahn mit uns? Oder ist wirklich alles lediglich eine Frage der Einstellung? Denken Sie positiv. Denken Sie, das schaffe ich – dann schaffen Sie es auch. Klingt gut, nicht wahr? Die Vorstellung, dass alles so einfach sein könnte, ist doch wunderbar. Aber seien wir doch ehrlich, das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein. Dennoch soll man stets positiv denken, da selbst Negatives angeblich etwas Gutes in sich birgt. Naja, wie wäre es mit ein bisschen Realitätssinn? Positiv denken ist unrealistisch, behaupten Pessimisten. Wer prinzipiell mit dem Schlimmsten rechnet, kann nur positiv überrascht werden, oder? Pessimisten sehen sich selbst weniger als Schwarzseher, sondern vielmehr als Realisten. Wer hat Recht, Schwarzseher oder Schönfärber? Wie ist das jetzt mit den Gedanken? Gibt es sie, die berühmte “selbsterfüllende Prophezeiung”? Denn eine schwarze Brille nimmt ja nur das wahr, was man fix erwartet. Das, worauf wir uns konzentrieren, tritt mit größerer Wahrscheinlichkeit auch ein. Also, mit anderen Worten: Manches Unglück ist vermutlich hausgemacht. Grund genug, die Brille zu wechseln und anders zu denken, finden Sie nicht? Welche Brille tragen Sie? Die des Zweifels und des Pessimismus? Oder sehen Sie die Welt voller Farben?

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