Der Dezember-Landtag ist traditionell für das Budget reserviert. Der Haushalt für 2024 sieht eine Erhöhung für die Landwirtschaft vor. Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler kommentiert das Budget: „Tirol ist trotz großer Herausforderungen auf einem stabilen Weg. Mehr als 6,2 Millionen Euro stehen zusätzlich für Schwerpunkte zur Verfügung.“
Anpassungen zugunsten der Landwirtschaft
In den Jahren 2024 bis 2027 werden durch das Impulspaket von Bundesminister Norbert Totschnig jährlich zusätzlich 90 Mio. Euro für Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik zur Verfügung gestellt (54 Mio. Euro vom Bund, 36 Mio. Euro von den Ländern).
Zehn Millionen Euro davon fließen pro Jahr zusätzlich in die Tiroler Landeskassen. Ein Teil der 4,2 Millionen Euro muss aus dem Landesbudget beigesteuert werden. „Damit können wir wieder jeden Euro aus Wien und Brüssel für unsere bäuerlichen Familien in Tirol abholen“, dankt LH-Stv. Geisler LH Toni Mattle. Die zusätzlichen Mittel sind großteils für die umweltgerechte landwirtschaftliche Bewirtschaftung (ÖPUL) sowie den Ausgleich von Benachteiligungen im Berggebiet (Ausgleichszulage – AZ) gedacht. „Ziel der Mittelaufstockung ist es, einen Teil der Teuerung abzugelten und die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Bäuerinnen und Bauern zu gewährleisten. Über 90 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol beteiligen sich am Agrarumweltprogramm. Rund 10.800 Betriebe erhalten im Rahmen der Ausgleichszulage eine Abgeltung für natürliche Bewirtschaftungsnachteile im Berggebiet. Von der Anhebung der Ausgleichszulage werden rund 6.400 Tiroler Bergbauernbetriebe in extremen Lagen besonders profitieren“, erklärt LH-Stv. Josef Geisler.
Aufforstung bleibt auch 2024 Thema
Die Aufräum- und Aufforstungsmaßnahmen nach den Schadereignissen in den vorherigen Jahren gehen auch 2024 weiter. Eine Million Euro zusätzlich steckt das Land in den Wald, nachdem bereits im Juni 2023 zusätzliche Mittel von 1,5 Mio. Euro beschlossen wurden. Diese Landesmittel dienen der Auslösung von vier- bis fünffach so hohen kofinanzierten Mitteln des Bundes und der EU. „Die aktuelle Schadholzsituation und die Bedrohung durch den Borkenkäfer machen den Fokus auf den Wald höchst notwendig“, meint Geisler dazu.
Auch in die Ausbildung der Waldaufseher fließen 30.000 Euro zusätzlicher Mittel (insg. 90.000 Euro), um die Teilnehmerzahl zu erhöhen und einen qualitativ hochwertigen Lehrbetrieb zu sichern.
Absicherung der tierärztlichen Versorgung
Von 2,2 auf 2,7 Millionen Euro aufgestockt wurden die Mittel für Investitionszuschüsse für tierschutzgerechte Nutztierhaltung.
Auch die Sicherstellung der tierärztlichen Versorgung wird erstmals mit einer Zuwendung von 300.000 Euro gefördert. „Mit diesen Mitteln wollen wir die tierärztliche Versorgung in Regionen sicherstellen, in denen die Grundversorgung nicht mehr gewährleistet ist“, führt Geisler aus. Attraktiver wolle man vor allem die unterversorgten Gebiete durch eine Anstellung von Sprengeltierärzten, Niederlassungs- und Anstellungsprämien machen. Um dem drohenden Mangel an Tierärzten aufgrund von Pensionierungen und geänderten Arbeitsrealitäten entgegenzuwirken, wurden bereits im Jahr 2023 mehrere Initiativen in Kooperation mit der Vetmeduni gesetzt, z. B. das Modul „Wiederkäuer im Alpenraum“ und die „Summer School VetInnsights“.
Speicherförderung soll Energieversorgung stärken
Auch die Energie bleibt 2024 ein Schwerpunkt der Tiroler Landesregierung. „Zur Erreichung der Energieziele und der Energieautonomie 2050 ist es notwendig, dass alle geeigneten Dächer bestmöglich mit PV-Modulen bestückt werden. Gerade die Landwirtschaft kann hier viel beisteuern und sich nebenbei ein Standbein mit Zukunft schaffen“, so Geisler.
Zwei Mio. Euro fließen daher in die Speicherförderung. „Angesichts tendenziell fallender Einspeisetarife und örtlicher Kapazitätsprobleme im Energienetz ist eine Speicherförderung sinnvoll, um den Eigenversorgungsgrad zu erhöhen und die Energieziele zu erreichen.“
Wolf: Gegenmaßnahmen und Schadensabgeltung
In Maßnahmen gegen Wolfsrisse, die Abgeltung von Schäden an Nutztieren und Herdenschutz-Pilotprojekte investiert das Land in Summe 1,57 Mio. Euro. „Die zunehmende Präsenz von Großraubtieren in Tirol wirkt sich unmittelbar auf die damit verbundenen Entschädigungsleistungen für gerissene Nutztiere aus. Mit vermehrten Schadensfällen, auch im Bereich Rinder und Pferde, ist eine Erhöhung der bisherigen Entschädigungsleistungen unbedingt erforderlich“, schließt Geisler.
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