Schweinemarkt KW 51-52/2016: Preisdruck trübt Weihnachtsfreude

Österreichbörse notiert minus acht Cent; Preisdruck aus Deutschland

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Die Einschätzung von relativ stabilen Preisverhältnissen zum Jahresende findet keine Bestätigung. Bereits in der Vorwoche hatte das grööte deutsche Fleischunternehmen, Tönnies, mit der Preisdruckankündigung für Panikverkäufe und Unruhe gesorgt, was eine Preiskorrektur zur Folge hatte. Dieses Szenario fand in der Woche vor Weihnachten leider eine Wiederholung. Trotz der minu s8 Cent des offiziellen deutschen Preisbildungsmodelles werden laut ISN Hauspreise von bis zu minus 11 Cent kolportiert. In den übrigen Mitgliedsländern wird die deutsche Entwicklung mit viel Unverständnis bedacht, weil sich der Markt rein von Angebot und Nachfrage her im Gleichgewicht befunden hätte. Loskoppeln gelingt allerdings nirgends, sodass EU weit die Schweinepreise ins Rutschen gekommen sind.

In Österreich liegt das Schweineangebot durch das letztwöchige panikartige Anmeldeverhalten klar über der Nachfrage. Das wackelige Preisgefüge und die Unklarheit, wie viel Geschäft nun zwischen den Feiertagen tatsächlich möglich ist, hat auch zu einem verhaltenen, zögerlichen und tageweisen Bestellverhalten seitens der Fleischwirtschaft geführt. Vor diesem Hintergrund musste an der Ö-Börse mit einem Minus von 8 Cent der Abnehmerforderung Folge geleistet werden.

Angebotsschub

Tendenz: Der vermeintliche Vorteil von weitgehend ungestörten Arbeitswochen zum Jahreswechsel könnte sich nun als Nachteil heraus stellen. Dies deswegen, weil keine mehrwöchige stabilisierende Preisfestlegung erforderlich war und der vor Weihnachten ausgelöste Angebotsschub nun einige Wochen den Abnehmern das Sagen am Markt zugespielt hat. Demnach könnte die Strategie namhafter Fleischunternehmer aufgehen, wonach für das Auffüllen der zuletzt mäöig gefüllten Fleischlager ein ermäöigtes Preisniveau geschaffen werden muss.

Preise KW 51-52 2016 (Marktbericht vom 22. Dezember 2016):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,45 Euro (-0,08),
Berechnungsbasis:                     1,35 Euro

Zuchten-Notierungspreis:           1,24 Euro (-0,06)
Berechnungsbasis:                     1,14 Euro

Johann Schlederer; VLV

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