Kurz vor Weihnachten läuft die Schlacht- und Verarbeitungskette mit 100-prozentiger Auslastung. Die Fleischverarbeitung ist bereits seit November auf hohem Niveau, dazu kommt ab Mitte Dezember auch ein verstärkter Absatz bei Frischfleisch, speziell bei Edelteilen. Quer durch die EU trifft das traditionell hohe Vorweihnachtsangebot an Schlachtschweinen auf rege Nachfrage bei stabilen Preisverhältnissen.
Auch in Österreich boomt das vorweihnachtliche Fleischgeschäft. Die Schlachtzahlen der zu Ende gehenden Woche überschreiten die 100.000er-Marke, was zu den Top-3-Werten des Jahres zählt. Die beschleunigte Abholung und die offensive Abgabebereitschaft der Mäster ließ das Schlachtgewicht auf 97,7 kg schrumpfen. Trotz überdurchschnittlich hoher Schlachtzahlen kann der Bedarf an Edelteilen wie Karreerose oder Filet nicht gedeckt werden. „Jetzt könnte ein Schwein mehrere Lungenbraten liefern, trotzdem wäre dieser Markt immer noch ausverkauft!“, formulierte ein namhafter Zerleger. An der Ö-Börse diskutierten die Abnehmer über rekordhohe Energiepreise im nächsten Jahr, der Schweinepreis wurde bereits in der Vorwoche bis Jahresende fixiert.
Preise KW 50-51/’22 (Marktbericht vom 15. Dezember 2022):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,09 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,99
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,47 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,37
Dr. Johann Schlederer