“Zumindest nicht schwieriger als in der Vorwoche”, so bewerten die meisten EU-Länder die Situation am Schweinemarkt. So muss man schon als Erfolg einstufen, wenn bestehende Überhänge nicht weiter anwachsen. Demzufolge stabilisieren sich die zuletzt stark schwächelnden Notierungen. Die Probleme mit Arbeitskräftemangel in der Fleischgewinnung durch Coronainfektionen nehmen entsprechend dem Abflachen der zweiten Coronawelle ab. Dadurch wird überwiegend von einer tendenziellen Belebung der Schlachtaktivitäten gesprochen. In der Konsequenz dessen ist der Preis- und Konkurrenzkampf bei Verarbeitungsfleisch im innergemeinschaftlichen Handel unübersehbar.
In Österreich bleibt der Schlachtschweinemarkt mehr als ausreichend gut versorgt. Knapp unter 100 kg liegende Schlachtgewichte stehen im Einklang mit verzögerter Abholung im Bereich von ein bis zwei Tagen. Mit ca. 105.000 Schweineschlachtungen in der zu Ende gehenden Woche – ein Rekordwert im laufenden Jahr – arbeitet die Schlachtbranche auf Anschlag. Damit könnte es gelingen, die Überhänge hierzulande abzubauen. Die Meldung des verlängerten Gastro-Lockdowns bis 6. Jänner 2021, der dann auch den Start in die Wintersaison vermasselt, ist ein weiterer Stimmungskiller für die gesamte Branche. Angebot und Nachfrage standen sich an der Ö-Börse auf überdurchschnittlichem Niveau gegenüber, was eine Fortschreibung des vorwöchigen Preises zur Folge hatte.
Preise KW 49/50 (Marktbericht vom 3. Dezember 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,03 Euro (=)
Berechnungsbasis: 0,93 Euro
Dr. Johann Schlederer