Schweinemarkt KW 43-44/’22: Reichlich versorgte Märkte

Trotz jüngster Preiskorrekturen fehlen in der Wertschöpfungskette Schweinefleisch EU-weit die Absatzimpulse. Feiertagsbedingt ausfallende Schlachttage rundum Allerheiligen unterbrechen den Warenstrom und verschärfen so das Gefühl eines übervollen Marktes.
Das deutsche Preismodell (+/- 0,00) konnte offensichtlich den Feiertagsfaktor berücksichtigen und dem evidenten Preisdruck standhalten. Auch die übrigen EU-Länder berichten von schleppenden Geschäften und drehen an der Preisschraube. In Spanien hofft man auf eine Belebung des Chinaexportes, nachdem die Regierung in Peking die nationale Reserve zur Fleischmarktversorgung öffnen musste.

In Österreich kommen zwei aufeinanderfolgende Feiertagswochen zur Unzeit, entspricht doch das im Vorjahresvergleich unterdurchschnittliche, aber saisonal bedingt steigende Angebot dem Bedarf voller Arbeitswochen. Der Überhang für die Folgewochen dürfte mit rund 40.000 Schweinen zu beziffern sein, die in Schlachtung und Zerlegung zusätzlich untergebracht werden müssen.
Im Fleischhandel drücken die seit Monaten bekannten Kostensteigerungen bei Energie und Personal anhaltend die Stimmung. Die Aktionen im Gastro-Großhandel fokussieren aktuell Wildfleisch sowie Enten und Gänse, um die traditionellen Wild- und Ganslwochen um diese Jahreszeit zu bedienen.
Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse mitgeschleppte Vorwochenware und das frische Angebot bestmöglich disponiert. Die unveränderte Notierung war bereits in der Vorwoche fixiert worden.

Preise KW 43-44/’22 (Marktbericht vom 27. Oktober 2022):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 1,99 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,89

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,40 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,30

Dr. Johann Schlederer

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AUTORH.M.
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