Speziell im norddeutschen Raum liegt das Lebendangebot seit Monatsbeginn über der Nachfrage. Das Minus der vergangenen Woche lässt dort – noch stärker als anderswo – verunsicherte Mäster frühzeitig zum Anmeldetelefon greifen. Zudem läuft ein Insolvenzverfahren bei einem mittelgroßen Schlachtunternehmen (24.000 Stück pro Woche) was erfahrungsgemäß Irritationen mit sich bringt. Obwohl im süddeutschen Raum eher von ausgewogenen Verhältnissen berichtet wird, ergab das deutsche Preisbildungsmodell ein neuerliches Minus von fünf Cent. Damit können sich auch die übrigen EU Länder einem weiteren Preisrückgang nicht entziehen.
In Österreich konnte der Markt in der abgelaufenen Woche gänzlich geräumt werden, trotz eines um acht Prozent über Durchschnitt gelegenen Angebots. Attraktive Frischfleischaktionen im Lebensmittelhandel und die Nachfrage aus der Fleischindustrie saugen das schlachtreife Angebot reibungslos ab. Vor dem Hintergrund eines wieder auf Normalniveau zurückpendelnden Angebots konnte die Abnehmerseite ihre Preisrücknahmeforderung an der Ö-Börse nur zum Teil durchsetzen.
Tendenz: Gemessen an den Angebots- und Nachfrageverhältnissen wäre von einer raschen Stabilisierung des Marktgeschehens auszugehen. Die jüngsten Preisermäßigungen sollten auch dazu beitragen, dass die Exportgeschäfte mit China, die zuletzt durch aggressive Angebote aus USA an Attraktivität eingebüßt haben, wieder stärker in Fluss kommen.
Preise KW 41-42 2016 (Marktbericht vom 13. Oktober 2016):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,55 Euro (-0,03),
Berechnungsbasis: 1,45 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,28 Euro (-0,03)
Berechnungsbasis: 1,18 Euro
Johann Schlederer; VLV