Nach zehnwöchigem Stillstand kommt wieder Bewegung ins Preisgeschehen – und zwar ist die Preisdifferenz zur Vorwoche entgegen dem sonst zu dieser Jahreszeit üblichen Abwärtstrend diesmal positiv. Das steigende Interesse an Schweinen in Deutschland (+5 Cent) veranlasste zuletzt namhafte Vermarkter zu erzeugerfreundlicheren Abrechnungsmodalitäten. Zusätzlich wurde dem Vernehmen nach der “Kampf ums Schwein” mit Händlerhauspreisen über der Notierung angefeuert. Auch die auktionsbasierte Preisbildung in Frankreich tendiert aufwärts, wenn auch in kleineren Schritten.
In Österreich ist der Lebendmarkt leergefegt. Die spätsommerliche Hitze der vergangenen Wochen hat die Wüchsigkeit gebremst. Sowohl Schlachtgewichte als auch die zur Vermarktung angemeldeten Stückzahlen zeigen dies deutlich. Vor diesem Hintergrund konnt auch die Österreich-Börse ihre Notierung um fünf Cent anheben.
Tendenz: Die unterdurchschnittliche Versorgungslage dürfte auch in nächster Zeit den Marktverlauf prägen. Der geringe Lagerbestand bei Gefrierfleisch und die Prognosen für das Schweineangebot im nächsten Halbjahr dürften so manchen Groöhändler beunruhigen – dies gilt vor allem dann, wenn abnehmerseitig längerfristige Kontrakten abgeschlossen wurden.
Preise KW 37-38 2016 (Marktbericht vom 15. September 2016):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,67 Euro (+0,05),
Berechnungsbasis: 1,57 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,28 Euro (+0,03)
Berechnungsbasis: 1,18 Euro
Johann Schlederer; VLV