Schweinemarkt KW 35-36/’23: Fleischverarbeiter beklagen schwache Erlöse

Die EU-weiten Preisrücknahmen der Vorwoche konnten den Fleischmarkt bislang nicht beleben. Auf der Ursachensuche orten Marktexperten am Binnenmarkt eine inflations- und wetterbedingt geschwächte Kauflust der Verbraucher und am Weltmarkt eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware. 100 kg schwere EU-Schlachtkörper sind aktuell um ca. 60 bis 80 Euro teurer als Ware aus Nord- und Südamerika. Vor diesem Hintergrund war der Druck deutscher Schlächter auf eine weitere Preisrücknahme groß. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften konnte sich demgegenüber mit einer unveränderten Notierung behaupten.

In Österreich fließt das leicht gestiegene und bei ca. 90 % liegende Angebot reibungslos und zügig ab. In der zu Ende gehenden Woche wurden wieder erstmals seit 15 Wochen mehr als 90.000 Schweine mit einem stabilen Schlachtgewicht von 98 kg geschlachtet. Im 35-Wochen-Vergleichszeitraum fehlen zum Vorjahr 5,8 %. Am heimischen Fleischmarkt fließt die Ware routinemäßig ab, Unternehmen klagen allerdings, wie seit Monaten, dass die monetären Zahlen nicht stimmen. Das österreichweit uneinheitliche Angebot an Schlachtschweinen an der Ö-Börse entsprach in Summe der Nachfrage, was in der Konsequenz eine unveränderte Notierung bedeutet.

 

Preise KW 35-36/’23 (Marktbericht vom 31. August 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,37 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,27

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,81 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,71

Dr. Johann Schlederer

- Werbung -
AUTORRed. CW
Vorheriger ArtikelSommergerste: Wenn der Oktober zum März wird
Nächster ArtikelAntibiotika – wer braucht am wenigsten?