Die Nachfrage nach schlachtreifen Schweinen ist anhaltend groß. Demgegenüber schwächelt das Angebot als Spätfolge der Corona-bedingten Preiseinbrüche im vergangenen Frühsommer. Weil aber der EU-Fleischhandel aktuell mit einem Durchhänger beim Asienexport zu kämpfen hat, ist am Binnenmarkt reichlich Fleisch – frisch oder gefroren – verfügbar. Gastroöffnungen und Grillsaison haben noch zu wenig Zugkraft, um die aktuelle China-Flaute zu kompensieren. In Deutschland (+/- 0,00) zeigt sich die Diskrepanz zwischen Lebendmarkt und Fleischmarkt in Form einer unterpreisigen Hauspreispolitik namhafter Schlachtunternehmen.
Auch in Österreich ist der Markt geteilt. Rege Nachfrage nach Schlachtschweinen, zähes Geschiebe am Fleischmarkt – wobei es bei letzterem aber unterschiedliche Ausprägungen gibt. Bei klein- und mittelbetrieblichen Unternehmen, die traditionell stärker auf regionale Gastroversorgung ausgerichtet sind, läuft das Geschäft wieder lebhafter. Exportorientierte Großbetriebe hingegen lenken zurzeit den Warenstrom verstärkt Richtung Gefrierlager. Diese namhaften Großabnehmer leisten daher derzeit an der Ö-Börse erheblichen Widerstand gegen die Preisambitionen der Erzeugerseite. Vor diesem Hintergrund wurde die Notierung auf unverändertem Niveau fixiert.
Preise KW 23-24/2021 (Marktbericht vom 10. Juni 2021):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,69 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,59 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,24 Euro (+0,03)
Berechnungsbasis: 1,14 Euro
Dr. Johann Schlederer