Schweinemarkt KW 22-23/2021: Filet und Spareribs gesucht

Lebendmarkt schwach versorgt, Fleischmarkt durchwachsen – so präsentieren sich aktuell die Angebots-Nachfrage-Relationen auf den Schweinemärkten. Die Fleischbranche wartet derzeit noch auf eine wirkliche Belebung des Grillfleischmarktes zumal die Gastro- und Hotellerieöffnung das erhoffte Potential noch weit nicht ausschöpft. Dass die Preise in der aktuellen Vermarktungswoche dennoch anziehen, ist dem schwächelnden Angebot an schlachtreifen Schweinen zuzuschreiben.
Dies ist auch das Hauptargument der preisbildenden Vereinigung der EZGs in Deutschland, die trotz Androhung diverser Hauspreise sich zu einem Plus von drei Cent durchringen konnten. Ähnlich bescheidene Zuschläge verzeichnen die meisten übrigen EU-Länder. Die aktuelle Flaute beim China­export entpuppt sich immer mehr als substanzielle Bremse in der Entwicklung des europaweiten Preisgefüges.

In Österreich gelang es, trotz Donnerstag-Feiertag das schlachtreife Angebot nahezu gänzlich an die Schlachthaken zu bringen. Trotz regem Interesse an Schlachtschweinen beklagen Schlacht- und Zerlegebetriebe Preisdumping bei normalerweise um diese Jahreszeit gut gängigen Artikeln wie Schopf und Karree. Andererseits ist bei Filet und Spareribs eine Art Hungersnotsituation im Groß- und Detailhandel unüberhörbar. „Manches Schwein wird nur wegen dieser beiden Artikel gestochen, die zusammen je Schwein 3 kg ausmachen“, formuliert ein Schlächter überspitzt.
Vor dem Hintergrund eines für eine volle Schlachtwoche kaum bedarfsdeckenden Angebots mussten die Abnehmer an der Ö-Börse ein Plus von drei Cent akzeptieren.

Preise KW 22-23/2021 (Marktbericht vom 2. Juni 2021):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,69 Euro (+0,03)
Berechnungsbasis: 1,59 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,21 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,11 Euro

Dr. Johann Schlederer

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AUTORH.M.
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