Die nachösterliche Fleischmarktflaute zeigt sich hartnäckiger als erwartet. Die kühle, eher grillunfreundliche Witterung hemmt den Absatz. EU-weit wurden demnach leichte Staus vor den Schlachthoframpen registriert.
Am deutschen Markt beklagen Schlachtbetriebe Spanneneinbußen. Den daraus resultierenden Preisdruck konnten die Erzeugergemeinschaften aber parieren. Die Marktbewertungen in den übrigen EU-Ländern sind ähnlich.
In Österreich wurde in der kurzen Woche nach Ostern mit 78.100 Stück 20 % unter Normalniveau geschlachtet. Der Fleischmarkt verlief schwach, die Schlachtbetriebe waren nicht bereit, mittels teuren Überstunden den Ostermontag zu kompensieren. Auch in der zu Ende gehenden Woche gelang es nicht, die entstandenen Überhänge gänzlich abzubauen. Nachdem im Lebensmitteleinzelhandel nach Ostern die Verbraucherpreise bei Frischfleisch zwischen 10 und 30 % angehoben wurden, vermelden Zerleger und Verpacker substanzielle Bestellrückgänge im Ausmaß von 10 bis 15 %.
Sonnige Wochenenden zum 1. Mai und zu Pfingsten sollten mithelfen, diese aktuellen Einbußen wieder wettzumachen. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse bei einem kaum durchschnittliche Angebot der Preis auf unverändertem Niveau fixiert.
Preise KW 17-18/’22 (Marktbericht vom 28. April 2022):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 2,06 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,96
Zuchten–Notierungspreis: EUR 1,40 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,30
Dr. Johann Schlederer