Während in Mittel- und Nordeuropa seit Anfang März die Preisstabilität überwiegt, tendieren die Erzeugerpreise in Frankreich, Spanien und Italien immer noch aufwärts. Die in den letzten Jahren stark aufgestockte Schlachtkapazität in Spanien verursacht dabei eine spürbare Sogwirkung. Auch auf der Iberischen Halbinsel registriert man inzwischen einen mehrprozentigen Angebotsrückgang. In Frankreich verhinderten zuletzt Streiks und Demos einen geregelten Ablauf in der Schlachtlogistik. Nichts desto trotz konnte die siebenwöchige Preisanstiegsphase fortgesetzt werden. Am deutschen Schweinemarkt fließt das schlachtreife Angebot zügig ab. Vereinzelt orteten man Luft nach oben, dazu wären allerdings kräftigere Impulse am Fleischmarkt erforderlich gewesen.
In Österreich liegen Angebot und Nachfrage schlachtreifer Schweine gleich auf. Mit ca. 90.000 Stück/Woche verzeichnet die Schlachtstatistik einen Wert der 6 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Die knappe Versorgungslage ist das hilfreichste Argument der Schlachtbranche, die nach wie vor bekundet, dass sich das Umsetzen der Preise Richtung Fleischindustrie und Lebensmitteleinzelhandel mühsam gestaltet. Wenigstens eine positive Botschaft ließ sich einem namhaften Schlacht- und Zerlegebetrieb entlocken, wonach es wieder erste Anfragen aus dem Asienmarkt gibt. Vor diesem Hintergrund waren sich an der Ö-Börse die Entscheidungsträger einig, die Notierung auf Vorwochenniveau fortzuschreiben.
Preise KW 11-12/’23 (Marktbericht vom 16. März 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,34 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,24
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,86 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,76
Dr. Johann Schlederer