Der primär durch ASP ausgelöste Nachfragesog seitens China beflügelte die Preisentwicklung der letzten vier Wochen dermaßen stark, dass es nunmehr zu Widerstand bzw. Gegenreaktionen im Fleischhandel kommt. Industrie und Handel zeigen sich widerspenstig bei Akzeptanz des neuen Preisniveaus und beenden zumindest vorerst das hamsterartige Kaufverhalten der letzten Wochen. So sollen auch bei den Exportgeschäften nach Asien die zuletzt gestiegenen Preise zu einer Abkühlung der Bestelleuphorie geführt haben. Vor diesem Hintergrund pendelten die Meldungen im deutschen Preisbildungsmodell in einer Bandbreite von 0 Cent bis + 5 Cent, wobei letztlich die wohl im Norden stärker ausgeprägte Knappheit an Schlachtschweinen ein Plus von 3 Cent ergab. EU weit wird anhaltend von einem unterdurchschnittlichen Schlachtschweineangebot berichtet, was als stabile Untermauerung des neuen Preisniveaus zu werten ist.
In Österreich sind schlachtreife Schweine anhaltend gefragt. Das verbesserte Preisniveau hat auch zu einer erhöhten Abgabebereitschaft der Mäster beigetragen, wodurch sich die gierige Nachfrage wieder auf gut normalisiert hat. Wie üblich nach Preisanstiegsphasen um diese Jahreszeit tragen auch verstärkte Auslagerungen zu einer Abkühlung von Überhitzungstendenzen am Markt bei. Und weil das Schinkengeschäft für Ostern gemacht ist und auch Feiertage zu Ostern die Schlachtkapazitäten reduzieren, konnte sich die Abnehmerseite an der Ö-Börse durchsetzen und weitere Preisanhebungen verhindern.
Preise KW 15/16 (Marktbericht vom 11. April 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,69 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,59 Euro (± 0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,30 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,20 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV